Der Kunstwechsel – Ein Raum für Künstler, wurde im Jahr 2014 gegründet und wird organisiert von Dr. Wolfgang Becker, dem ehemaligen Leiter der Neuen Galerie – Sammlung Ludwig und des Ludwig Forum für Internationale Kunst, gemeinsam mit den Aachener Künstlern Karl von Monschau und Ralf Wierzbowski sowie mit dem Fotografen Berndt Radtke. Der erste Standort des Kunstwechsels befand sich in einem Ladenlokal am Holzgraben und wurde im Jahr 2014 mit einer Ausstellung der Künstler Klaus Herzog und Karl von Monschau eröffnet. Kurze Zeit später bezog der Kunstwechsel ein Ladenlokal in der Wilhelmstraße 26 und eröffnete dort mit einer Ausstellung der Künstler Bernd Radtke und Ralf Wierzbowski. Die Lokale waren dem Kunstwechsel von einem Aachener Immobilienhändler kostenlos zur Verfügung gestellt worden. Die Aktivitäten des Kunstwechsels in der Wilhelmstraße endeten mit der Übernahme des Raums durch einen solventen Mieter, wurden aber ab Mitte 2016 in einem Ladenlokal in den Aachen Arkaden fortgeführt.
Der Kunstwechsel – Ein Raum für Künstler, wurde im Jahr 2014 gegründet und wird organisiert von Dr. Wolfgang Becker, dem ehemaligen Leiter der Neuen Galerie – Sammlung Ludwig und des Ludwig Forum für Internationale Kunst, gemeinsam mit den Aachener Künstlern Karl von Monschau und Ralf Wierzbowski sowie mit dem Fotografen Berndt Radtke. Der erste Standort des Kunstwechsels befand sich in einem Ladenlokal am Holzgraben und wurde im Jahr 2014 mit einer Ausstellung der Künstler Klaus Herzog und Karl von Monschau eröffnet. Kurze Zeit später bezog der Kunstwechsel ein Ladenlokal in der Wilhelmstraße 26 und eröffnete dort mit einer Ausstellung der Künstler Bernd Radtke und Ralf Wierzbowski. Die Lokale waren dem Kunstwechsel von einem Aachener Immobilienhändler kostenlos zur Verfügung gestellt worden. Die Aktivitäten des Kunstwechsels in der Wilhelmstraße endeten mit der Übernahme des Raums durch einen solventen Mieter, wurden aber in einem Ladenlokal in den Aachen Arkaden fortgeführt. Weitere Ausstellungen:
Weitere Ausstellungen:
„AHHA Aachens heiße Quellen und die Künstler“
2014 6 rumänische Künstler (Kurator: Radu Dobre Sima) – „Bulgur“ Karl von Monschau – „Pollen – Samen – Blätter“ Mohammed Ahmed, Alan Sonfist, Mahmut Telfah – „Großraum“ Ralf Wierzbowski, Bernd Radtke
2015 Eugenie Degenaar – Wolfgang von Contzen, Arthur Jaworski – „Helden“ Brele Scholz, Ralf Wierzbowski – „Bezlan“ Mohammed Ahmed – „Das Schiff“, Flüchtlingskinder mit Vera Sous – „Kobane“, kurdische Fotografen – Performance, Installation Elana Katz – „Stadtlabor“ Junge Freunde des Ludwig Forums – „Quer“ Künstlerinnengruppe Dreieck – Installation Gerhard Benz
2016 Detlef Kellermann – Karl von Monschau „Carte Blanche“ „Paarweise“ –
PLAN 2. Foto- und Videoarbeiten von Karin Odendahl und Arndt Lorenz
In der Fronleichnamskirche (von Rudolf Schwarz 1928 – 1930 erbaut), die sich im Ostviertel der Stadt Aachen befindet, fanden zwischen 2009 und 2012 zahlreiche Ausstellungen statt:
22.02.2012: „Aschermittwoch der Künstler“ mit Musikern, Malern, Bildhauern, Theaterschaffenden, Schriftstellern, Architekten und Designern der Euregio.
17.07.–15.08.2011: „Das alte Lied: Eisen(III)oxid“ mit den ausstellenden Künstlern Joachim Peter Buchholz (Skulptur), Bernd Radtke (Fotografie), Karl von Monschau (Malerei)
18.04.-17.05.2010: „Carte Blanche IV – Zeitgenössische Fotografie“, zum vierten Mal kuratiert durch Karl von Monschau. Zu sehen waren Fotografien von 15 KünstlernInnen unterschiedlicher Positionen: Anne Gold, Andreas Herrmann, Klaus Herzog, Irmel Kamp-Bandau, Herlinde Kölbl, Hans Laven, Barbara und Michael Leisgen, Heinz Lohmann, Andreas Magdanz, Algirdas Milleris, Bernd Radtke, Tania Reh, Dirk Reinartz, Mahmud Telfah und Bernd Wartwig.
17.02.2010: „Aschermittwoch der Künstler“ Eingeleitet durch eine Abendmesse und einen Vortrag zum Thema „Künstler der Region“, mündete der Abend in der Vernissage der Jahresausstellung 2010 des Bundesverbands bildender KünstlerInnen NRW (BBK).
25.01. – 15.02.2009: „Carte Blanche III, Zeichenkunst“ wurde kuratiert von Karl von Monschau. Gezeigt wurden Werke der KünstlerInnen Klaus Endrikat, Joachim Griess, Heike Lydia Grüß, Cordula Güdemann, Toon Hezemans, Lars Henkel, Alto Hien, Karl-Heinz Jeiter, Gisela Ilse Klaßen, Hermann-Josef Mispelbaum, Karl von Monschau, Thea Nöthen, Klaus Schmetz, Lothar Skodowski, Gerlinde Zantis, Friedrich Zirm.
Die Künstler Günther Beckers (Aachen) und René Böll (Köln) gründeten im Jahre 2005 ihr Künstlermuseum in Köln und Aachen. Die beiden Künstlermuseen werden ergänzt um eine virtuelle Präsentationsfläche im Internet und eine Kunstzeitschrift. Das Aachener Künstlermuseum befindet sich im Projekt Freies Kunsthaus, welches Günther Beckers seit 1979 betreibt und das seit 1992 als Ausstellungsforum dient. Von 2003 bis 2005 leitete es Günther Beckers als Künstlermuseum, von 2005 bis 2010 gemeinsam mit René Böll. Ab 2011 führte Günther Beckers es vorerst in Kooperation mit einer neu formierten Museumsgesellschaft und mit einem angeschlossenen Verein weiter, dem unter anderem der Direktor des dänischen Nationalmuseums Karsten Ohrt, Christine M. Merkel von der UNESCO-Kommission in Bonn, Gabriele Uelsberg vom Landesmuseum Bonn LVR und Dr. Annette Lagler vom Ludwig Forum für Internationale Kunst, Claus Bach u.a. als Gründungsmitglieder angehörten. Das „Studio“ als Atelier und Tonstudio ist heute in die Konzeption der Präsentationen eingebaut.
Die ARTCO Galerie wurde im Jahr 2005 von Jutta und Joachim Melchers als Galerie mit regelmäßigem Ausstellungsbetrieb eröffnet. Die Galerie repräsentiert eine Auswahl nationaler und internationaler Gegenwartskünstler. Ein Schwerpunkt der Galeriearbeit ist die Vermittlung von bereits etablierten und von jungen talentierten Kunstschaffenden mit afrikanischen Wurzeln.
Die Galerie Freitag 18.30 hat sich auf zeitgenössische Kunst spezialisiert. In den Räumen einer der ersten Werkstätten von Ludwig Mies van der Rohe werden die Arbeiten regionaler, überregionaler und internationaler KünstlerInnen präsentiert. Dabei wird ein Einblick in aktuelle Tendenzen der Kunst vermittelt, indem sowohl arrivierte wie auch junge Kunstschaffende neue Ausdrucksformen und Positionen präsentieren. Jeden ersten Freitag im Monat um 18:30 Uhr wird in der Galerie Freitag 18.30 Uhr eine neue Ausstellung eröffnet.
Der Neue Aachener Kunstverein (NAK) zählt zu den jüngsten Kunstvereinen Deutschlands. Gegründet wurde der Verein im Juli 1986 von einem engagierten Kreis um das Brüderpaar Franz-Josef und Charly Winter (Künstlername: Karl von Monschau) zu dem Zweck, Kunst zu fördern. Charly Winter, Künstler und Galerist, erhielt im Oktober 1986 die Möglichkeit, in drei leerstehenden Ladenräumen im City-Center am Alexianergraben eine Ausstellung zu veranstalten. Die so entstandene Galerie erhielt den Namen Kunstforum im Citycenter und bildete einen Vorläufer des Neuen Aachener Kunstvereins. Im Juli 1986 wurde bei einer Vernissage zur Ausstellung neuester Werke Karl von Monschaus im Aachener Café Kreta die organisatorisch-formelle Gründung des Neuen Aachener Kunstvereins vorgenommen. Der Kunstverein zeigt seither Ausstellungen zeitgenössischer Kunst sowohl internationaler als auch regionale Ausrichtung. Nachdem der Neue Aachener Kunstverein anfangs in einfachen innerstädtischen Ladenlokalen untergebracht war, erhielt er 1987 einen größeren und festen Ausstellungs- und Geschäftsraum in der Aachener Rudolfstraße. 2001 folgte ein erneuter Umzug in das Gebäude des ehemaligen Aachener Grünflächenamtes im Stadtgarten, wo der Verein noch heute zu finden ist.
Der Raum für Kunst wurde 1998 durch die Sparkasse Aachen als eigene Galerie für zeitgenössische Kunst in der Elisengalerie gegründet. KünstlerInnen der Aachener Region erhalten hier die Möglichkeit, ihre Werke an einem zentralen Ort auszustellen. Zu jeder Ausstellung erscheint ein eigener Katalog. Sabine Bücher hat den Raum für Kunst aufgebaut und bis 2013 rund 70 Ausstellungen kuratiert. Seit 2014 führt die Kunsthistorikerin und Kunstkritikerin Helga Scholl als künstlerische Leiterin den Raum für Kunst.
Die Galerie Hexagone wurde im Jahr 1990 von Gerd-Dieter Schopp eröffnet. Gezeigt werden in der Galerie Ausstellungen internationaler und Aachener KünstlerInnen auf einer Ausstellungsfläche von ca. 80 qm. Jährlich werden etwa zehn Ausstellungen zeitgenössischer Kunst ausgestellt. Nach dem Umzug der Galerie 1997 von der Mörgensstraße in die Schützenstraße nahm Schopp auch Aachener Künstler in seine Ausstellungen auf. Einen besonderen Schwerpunkt der Galerie bilden die Arbeiten von Künstlern Chinas und Japans: so vertritt und zeigt die Galerie regelmäßig Werke u.a. von Gao Xingjian (China), Ren Rong (China), Leng Hong (China) und Koken Nomura (Japan) sowie Yukio Imamura (Japan).
Ende 1993 übernahm der neugegründete Verein „Atelierhaus Aachen e.V.“ die Atelier- und Ausstellungsräume im ehemaligen Klostergebäudes „Zum Guten Hirten“ vom Förderkreis der Barockfabrik (Atelierhaus Kloster „Zum Guten Hirten“/ Künstlerhaus Süsterfeld). Nach einer Sanierung bot der Verein ab 1995 rund 48 KünstlerInnen die Möglichkeit hier Ateliers anzumieten. Im ersten Obergeschoss des Haupthauses organisierte der Verein regelmäßig wechselnde Ausstellungen sowohl mit KünstlerInnen des Atelierhaus e.V., als auch mit Kunstschaffenden aus dem Rhein-Maas-Gebiet. Im November 2016 zieht der Verein mit einem Großteil der Ateliers in das neue Stadtteil- und Kulturzentrum „Depot“ im ehemalige Straßenbahndepot Aachen-Nord um.
Seit April 1995 existierte der Künstlerverein Der gelbe Humpelhund – Verein zur Förderung der Schaffenden aller Künste e.V. der sich aus einem Zusammenschluss von Künstlern und Designern der Fachhochschule Aachen entwickelt hatte. Der Künstlerverein diente als Plattform, um unterschiedlichste Gemeinschaftsaktionen zu realisieren und setzte sich für die Förderung der Schaffenden aller Künste ein. Die Aktionen des gelben Humpelhunds umfassten Ausstellungen, Workshops, Filmvorführungen und vieles mehr, die in dem Laden ROS59, der ehemaligen Bäckerei Lansen in der Aachener Rosstraße 59, stattfanden. Dort wurden untere anderem Arbeiten von Kalle Hommelsheim, Alfred Reuters, Heike Tödt, Bettina Schiffer oder Klaus Wenner ausgestellt.
Der Kulturraum Raststätte befindet sich seit 1995 in einem ehemaligen Ladenlokal in der Lothringerstraße. Die Raststätte bietet einen Veranstaltungsraum für kulturelle Aktivitäten aller Art – für Konzerte und Ausstellungen ebenso wie für Filmabende, Theateraufführungen, Tanz-Performances, Lesungen und Poetry Slams. Der Raum wird betreut durch den Förderverein Kunst & Internet e.V.
Seit 1997 lädt der Mehrwert e.V. KünstlerInnen ein, temporäre Projekte für eine Ausstellungsvitrine zu entwickeln. Die Vitrine besteht aus einer 10 qm großen Geschäftsauslage in der Jülicher Straße 22 im Eingangsbereich eines Asia-Supermarktes. Mehrwert e.V. wurde von KünstlerInnen und Ausstellungsmachern 1993 gegründet und schafft verschiedene Zugänge zu Kunst durch Ausstellungen, Exkursionen, Internetprojekte, Partys, Filmabende oder weitere Veranstaltungen mit Künstlern und Kunstinteressierten. Seinen Anfang fand Mehrwert e.V. in einem kleinen Ladenlokal in der Kasinostraße, das die Aachener Künstler Werner Wernicke und Eckhard Heck für 183 Tage – daher der Name „1-8-3“ – angemietet hatten. Ausgestellt wurden Arbeiten junger Aachener Künstler. Der Mehrwert e.V. versteht sich nicht als klassischer Kunstverein sondern als organisatorischer Knotenpunkt unterschiedlichster Projekte, geplant und umgesetzt durch verschiedene Kuratoren, die an mehreren Ort
Die Galerie S eröffnete 1995 in den ehemaligen Räumen der Galerie Hof 3 und der Galerie Lichttropfen. Inhaberin Sandra Salagoudi zeigt hier Arbeiten von KünstlerInnen wie Laszlo Lakner, Oveis Saheb, Jürgen Paas, Peter Lacroix, Wolfgang Nestler, Dorothee Joachim und Monika von Wedel.
Das Ludwig Forum ist ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. 1991 fand die Kunst, die 20 Jahre in der Neuen Galerie gezeigt worden war, eine neue Heimat in der ehemaligen Schirmfabrik Emil Brauer & Co. an der Jülicher Straße. Der Sammlungsbestand des Museums gründet auf der Sammlung Ludwig, die das Ehepaar Irene und Peter Ludwig zusammentrug. Wolfgang Becker initiierte als Gründungsdirektor das innovative Programm des Museums mit wechselnden Sammlungspräsentationen und ihrer Konfrontation mit internationaler zeitgenössischer Kunst aller Gattungen von Video- bis Aktionskunst. Einen Schwerpunkt der Sammlung bilden Werke der Pop Art und des nordamerikanischen Hyperrealismus aus den sechziger und siebziger Jahren. Andere zentrale Sammlungsthemen sind die Neuen Wilden der achtziger Jahre aus Deutschland und Österreich sowie die Kunst aus Ländern jenseits des Eisernen Vorhangs wie DDR, Rumänien, Ungarn, Bulgarien und Russland. In den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts kommen Sammlungsblöcke von Kunst aus Kuba und anderen lateinamerikanischen Ländern sowie aus China und Taiwan hinzu.
Audiodatei:
Dr. Wolfgang Becker, Gründungsdirektor des Ludwig Forum, zur Geschichte des Hauses, Aachen 2016
Trailer: Mies van der Rohe. Die Collagen aus dem MoMA
Am 23. Mai 1991 eröffnete Win Braun seine skandalträchtige Ausstellung Malerei im Milieu im Aachener Rotlichtmilieu der Antoniusstraße. Im Etablissement Chez Steffi waren seine Gemälde vier Tage lang rund um die Uhr zu sehen. Die ausgestellten Bildern handelten – wie könnte es anders sein – vornehmlich von den Themen Frauen und Liebe.
Die Galerie Hexagone wurde im Jahr 1990 von Gerd-Dieter Schopp eröffnet. Gezeigt werden in der Galerie Ausstellungen internationaler und Aachener KünstlerInnen auf einer Ausstellungsfläche von ca. 80 qm. Jährlich werden werden etwa zehn Ausstellungen zeitgenössischer Kunst gezeigt. Seit dem Umzug der Galerie 1997 von der Mörgensstraße in die Schützenstraße nimmt Schopp auch Aachener Künstler in seine Ausstellungen auf. Einen besonderen Schwerpunkt der Galerie bilden die Arbeiten von Künstlern Chinas und Japans: so vertritt und zeigt die Galerie regelmäßig Werke u.a. von Gao Xingjian (China), Ren Rong (China), Leng Hong (China) und Koken Nomura (Japan) sowie Yukio Imamura (Japan).
Die Galerie Signe, seit 1985 in Heerlen ansässig, eröffnete im Jahr 1990 in Aachen eine zweite Dependance in den ehemaligen Räumen der Galerie Monochrom. Die Galerie entstand aus der Initiative von vier Kunstfreunden. Seit 1988 war der Niederländer Gustaaf Begas der eigentliche Galerist, die drei Mitbegründer hingegen bildeten zusammen mit einigen anderen Signe-Freunden die Stiftung Signe, die es sich zum Ziel gemacht hatte, die Aktivitäten der Galerie zu unterstützen. Inhaltlich hatte sich die Galerie vor allem dem grenzüberschreitenden Austausch von KünstlerInnen der Region und dessen euregionale Zusammenhänge zum Ziel gesetzt. Die Abschlussveranstaltung war als eine Art Happening angelegt worden, an dem sich insgesamt 16 KünstlerInnen beteiligt hatten, die in den letzten fünf Jahren mit der Galerie zusammengearbeitet hatten. Dr. Rainer Schmidt und Dieter Hans lasen Texte vor, Gustaaf Begas zeigte mehrere Dia-Serien, Franz-Josef Schneider erinnerte an die verschiedenen Phasen der jüngsten Kunstgeschichte. Die Veranstaltung unter dem Titel „The End Art Party“ begann an Silvester 1989 um 18 Uhr und dauerte 24 Stunden an.
Die Galerie Kabinett wurde von den beiden Studenten Bernd Bierwisch und Markus Freisinger ohne kommerziellen Hintergrund gegründet. Ziel war es, den künstlerischen Nachwuchs zu fördern und diesem eine weitere Ausstellungsmöglichkeit zu bieten. Zur Kunst gekommen waren die beiden Studenten durch den Kauf eines Gemäldes von Heinz Delabar. In Kontakt mit dem Maler entwickelte man gemeinsam die Idee einer Produzentengalerie, bald darauf fand man in einem leerstehenden Ladenlokal geeignete Räumlichkeiten. Da die Galerie Kabinett in das Projekt Artothek der Aachener Fachhochschule mit einbezogen war, wurden auch Arbeiten von Studenten aus dem Fachbereich Design ausgestellt.
Der Rheinische Kunstverein wurde im Jahr 1984 als regionale Arbeitsgemeinschaft gegründet. Der eingetragene und gemeinnützige Verein förderte moderne, gegenständliche Kunst. Zunächst war das Büro lange Jahre in Eschweiler ansässig. Von dort aus wurden Ausstellungen mit Kooperationspartnern verabredet, vor allem mit Kulturämtern der Umgebung, Museen, Kunstvereinen aber auch mit ausländischen Institutionen. Im Jahr 1988 zog der Rheinische Kunstverein auf Einladung des Stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden Dieter Philipp in die Ottostraße 57 und beteiligte sich seither – zusätzlich – am lokalen Kunstgeschehen. Dort besaßen die Ausstellungsräume einen Werkstattcharakter. Im Jahr 1989 zog der Rheinische Kunstverein schließlich nach Süsterfeld in das ehemalige Kloster Zum guten Hirten. In Süsterfeld hatten viele KünstlerInnen ihre Ateliers; der Rheinische Kunstverein erhoffte sich durch den Umzug Anregungen und Gespräche.
In einer nächtlichen Malaktion bemalte Win Braun am 30. März 1989 innerhalb von 14 Stunden eine 44 Meter lange Leinwand und drapierte mit ihr die Wände der damaligen Cocktailbar Aquarius. Die Installation war bis zum 26. April zu sehen. Braun spielte mit der Aktion auf seine Vergangenheit als Sprayer an, während der er, vornehmlich nachts, weil meist illegal, Mauern in vergleichbaren Dimensionen bemalt hatte.
Von 1974 bis 1989 wurde das Atrium am Elisenbrunnen als Ausstellungsort zeitgenössischer Kunst genutzt. Bespielt wurde dabei der linke Bau des klassizistischen Elisenbrunnen-Pavillons, der von den Architekten Johann Peter Cremer und Karl Friedrich Schinkel geplant wurde. Das Atrium war als eine Nahtstelle zwischen Stadt, Bürgern und KünstlerInnen gedacht. Wolfgang Becker, Gründungsdirektor der Neuen Galerie – Sammlung Ludwig, stellte das Ausstellungsprogramm für das Atrium zusammen. Im monatlichen Turnus fanden hier Kunstausstellungen statt. Der Anfang wurde mit dem Beitrag „Naive Kunst in Aachen“ gemacht. Gezeigt wurden 135 Arbeiten von 40 Aachener BürgerInnen, die ihre Freizeit bildnerischer Arbeit widmen.
Maria-Helene von der Milwe gründete im Jahr 1988 die Galerie von der Milwe. Vorher betrieb sie in dem kleinen Ladenlokal am Büchel von ca. 35 qm Fläche einen Laden für Kunsthandwerk, zeigte aber auch schon einzelne Kunstausstellungen, z. T. in den Obergeschossen des Hauses. Der Schwerpunkt der späteren Galerie lag auf aktueller zeitgenössischer Kunst. Editionen und Multiples der KünstlerInnen waren integraler Bestandteil des Galerienprogramms. Von der Milwe vertrat unter anderem KünstlerInnen wie Natascha Borowsky, Christine Erhard, Rune Mields, Stefan Sous, Andreas von Weizsäcker, Reinhard Doubrawa, Nanne Meyer oder Suse Wiegand. Nach dem plötzlichen Tod der Galeristin im Februar 2016 wurde die Galerie geschlossen.
Auf Initiative des Künstler- und Bürgerhauses Barockfabrik sowie dank finanzieller Unterstützung seines Förderkreises wurde das ehemalige Kloster Zum guten Hirten im Süsterfeld 1988 saniert und mit Atelier- und Ausstellungsräumen versehen. Auf rund 600 Quadratmetern entstanden hier auf drei Etagen Ausstellungsflächen sowie in den Nebengebäuden und dem Heizungshaus des ehemaligen Klosters fünf Ateliers für lokale und regionale KünstlerInnen. Im Jahr 1989 bezog der Rheinische Kunstverein das ehemalige Kloster Zum guten Hirten. Der Rheinische Kunstverein erhoffte sich durch den Austausch mit den ansässigen KünstlerInnen Anregungen und Gespräche. Seit 1995 befindet sich hier das Atelierhaus Aachen e.V.
Die Galerie Otto 57 wurde im Jahr 1987 von Dieter und Karl Philipp in den ehemaligen Werkräumen des Malerbetriebs Philipp gegründet. Das Unternehmen wurde im Jahr 1951 als kleiner Malerbetrieb des Vaters Emil Philipp gegründet und entwickelte sich zu einem der größten rheinischen Spezialbetriebe für Kirchenanstrich, Kirchenmalerei, Dekorationsmalerei, Restaurierung von Holzskulpturen und Gemälden. Für die Ausstellungen wurde eine große Werkstatthalle im Erdgeschoss genutzt, zwei weitere kleinere Räume befanden sich im Obergeschoss. Gezeigt wurden zahlreiche Ausstellungen mit regionalen KünstlerInnen. Von 1988 bis 1989 wurden die Räume auch vom Rheinischen Kunstverein genutzt, der überwiegend gegenständliche Kunst zeigte.
Der Neue Aachener Kunstverein (NAK) wurde im Juli 1986 von einem engagierten Kreis um das Brüderpaar Franz-Josef und Charly Winter (Künstlername: Karl von Monschau) zu dem Zweck gegründet, Kunst zu fördern. Charly Winter, Künstler und Galerist, erhält im Oktober 1986 die Möglichkeit, in drei leerstehenden Ladenräumen im City-Center am Alexianergraben eine Ausstellung zu veranstalten. Die so entstandene Galerie erhält den Namen Kunstforum im Citycenter und bildet einen Vorläufer des Neuen Aachener Kunstvereins. Im Juli 1986 wird bei einer Vernissage zur Ausstellung neuester Werke von Karl von Monschau, alias Charly Winter, im Café Kreta in Aachen die organisatorisch-formelle Gründung des Neuen Aachener Kunstvereins vorgenommen. Der Kunstverein übernimmt nicht nur eine Kernfunktion für die lokale Kunstszene sondern fungiert auch international als innovative Plattform für zeitgenössische Kunst und ihre Diskurse. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Kunstlandschaft Euregio. Nachdem der Neue Aachener Kunstverein anfangs in einfachen innerstädtischen Ladenlokalen untergebracht war, erhielt er 1987 einen größeren und festen Ausstellungs- und Geschäftsraum in der Aachener Rudolfstraße. 2001 folgte ein erneuter Umzug in ein Haus im Stadtgarten Aachens, wo der Verein noch heute zu finden ist.
La Strada de l’Art – die Straße der Kunst -, fand vom 10. – 12. Oktober 1986 aus Anlass eines Straßenfestes im Dahmengraben statt. Etwa 17 Aachener KünstlerInnen (unter ihnen Ursula Spinner-Cerutti, Bernhard Schnabel, Josef Rother, Peter Mainka, Irmgard Krause-Rau, Monika Winges, Wolfgang Wimmer, Elfi Verwoert, Christine Brunier, Toni Frencken, Bodo Mittelsbach, Irmgard Mahr, Antje und Fred Seidelmann und Ingrid Schella) stellten ihre Arbeiten in diversen Schaufenstern aus. Die Organisation dieser „Ausstellung“, die zugleich ein Versuch war, die Barriere zwischen Kunst und Bürgern abzubauen, übernahm der Künstler Peter Lacroix. Die Auswahl der Kunstwerke reichte von Bildhauerei über Zeichnung, Fotografie und Collage bis hin zur Malerei.
Das Café Kreta von dem Ehepaar Kula und Kriton Vardakis wurde neben dem täglichen Gastronomiebetrieb gleichzeitig als Ausstellungsraum genutzt. Gezeigt wurden überwiegend Künstlerinnen und Künstler aus der Euregio. Weiterhin wurde im Juli 1986 im Café Kreta die organisatorisch-formelle Gründung des Neuen Aachener Kunstvereins vorgenommen.
Im Oktober 1985 erhielt der Künstler Karl von Monschau die Möglichkeit, eine Ausstellung in leerstehenden Ladenräumen des City-Centers Alexianergraben zu veranstalten. Da sich bis auf weiteres keine Mietinteressenten für das leerstehende Objekt fanden, entwickelte sich das Kunstforum im City-Center zu einer festen Institution. Gezeigt wurden Arbeiten von Künstlern wie zum Beispiel Richard Beermann, Joseph Beuys, Ernst Mack und Jürgen Zeltinger. Aus dem Kunstforum im City-Center entwickelte sich im Jahr 1986 der Neue Aachener Kunstverein.
In einer ehemaligen Zigarrenfabrik eröffnete im Jahr 1984 der Kulturbetrieb. Benno Werth, Künstler und Professor an der FH Aachen, gründete den Betrieb zusammen mit seiner Frau und Freunden. In den renovierten Räumen kam die Bildhauerwerkstatt von Professor Werth, die Malschule von Frau Werth-Lenz, die Galerie Monochrom, die von Horst Hambücker geführt wurde, und die Teeuven-Videowerkstatt unter. Diese bot Möglichkeiten zur professionellen Videoarbeit und vermietete die notwendigen technischen Geräte. Darüber hinaus kam etwas später die Silbenschmiede des Aachener Schauspielers Erich Josef Langwiesner und des Internisten und Psychotherapeuten Dr. Rainer Schmidt hinzu. Dort wurden Lesungsreihen organisiert und literarische Aktivitäten angeregt. Der Kulturbetrieb wurde auf privater Initiative aufgebaut und trug sich selbst.
Die Galerie Seitenwind bot Künstlerinnen aus dem Raum Aachen die Chance, ihre Kunstwerke in monatlich wechselnden Ausstellungen zu präsentieren. Um diese Förderung zu ermöglichen, gab es einen gemeinnützigen Verein der Galerie, der durch monatliche Mitgliedsbeiträge Miete, Ausstellungen, Aktionen und Seminare mitfinanzierte. Zusätzlich fanden Workshops statt, in denen gemeinsam neue Arbeitstechniken oder kreative Auseinandersetzungen mit neuen Materialien erfolgten. Die Workshops wurden zumeist in der Werkstatt der Galerie in der Südstraße 6 durchgeführt. Von der Galerie Seitenwind geplante Aktionen konzentrierten sich auf die Idee, Organisation und Ausführung von Happenings.
Im Jahr 1984 mietete der Künstler Benno Werth zwei Gebäude einer ehemaligen Pfeifentabakfabrik in der Ottostraße 88-90 an. Im kleineren Gebäude richtete Werth sich sein Atelier im Erdgeschoss ein, im ersten Stock eröffnete seine Frau Hildegund Werth-Lenz eine Malschule. Die Eröffnung des Kulturbetriebs erfolgte am 8. Januar 1984. Im Untergeschoss des größeren Gebäudes folgte kurze Zeit später die Eröffnung der Galerie Monochrom durch Horst Hambücker, Kunstsammler und damaliger Rektor einer Sehbehindertenschule. Gezeigt wurde dort hauptsächlich monochrome Malerei mit Bezügen zur Geometrie, reduzierter Formsprache, unerwarteten Licht- und Farbphänomene und strengen Reduktionen. Nach der Schließung 1989 übernahm die Galerie Signe aus Heerlen die Galerieräume für ihre Aachener Dependance.
Der Rheinische Kunstverein wurde im Jahr 1984 als regionale Arbeitsgemeinschaft gegründet. Der eingetragene und gemeinnützige Verein förderte moderne, gegenständliche Kunst. Zunächst war das Büro lange Jahre in Eschweiler ansässig. Von dort aus wurden Ausstellungen mit Kooperationspartnern verabredet, vor allem mit Kulturämtern der Umgebung, Museen, Kunstvereinne oder auch ausländische Institutionen. Erst im Jahr 1988 zog der Rheinische Kunstverein auf Einladung des Stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden Dieter Philipp in die Ottostraße 57 und beteiligte sich seither – zusätzlich – am lokalen Kunstgeschehen. Dort besaßen die Ausstellungsräume Werkstattcharakter. Im Jahr 1989 zog der Rheinische Kunstverein schließlich nach Süsterfeld in das ehemalige Kloster Zum guten Hirten. In Süsterfeld hatten viele KünstlerInnen ihre Ateliers; der Rheinische Kunstverein erhoffte sich durch den Umzug Anregung und Gespräch.
Die Vennakademie wurde von den Künstlern Franz-Bernd Becker, Win Braun, Hartmut Ritzerfeld und Emil Sorge im Jahr 1983 zur Förderung regionaler Kunst gegründet. Ursprünglich in dem Dorf Breinig verortet, fand die Vennakademie auch später in Aachen einen Standort. Der Begriff „Venn“ stellt den Bezug zur ländlichen Eifel dar und „Akademie“ den zum städtischen Düsseldorf. Düsseldorf war für die vier Künstler eine prägende Stadt, da sie hier meist durch ihr Studium engen Kontakt zu Joseph Beuys und seinem Umfeld hatten.
„Zwischen den Tagen…“ aus dem Jahr 1983 gegenüber dem Kaiser-Karls-Gymnasium am Augustinerbach.
Der deutsche Graffiti- und Streetart-Künstler Klaus Paier wurde unter der Bezeichnung Aachener Wandmaler bekannt. Seit den ausgehenden 1970er-Jahren malte der damalige Physikstudent Paier nachts seine Bilder mit Dispersionsfarben auf Betonwände in der Aachener Innenstadt, auf dem Gelände der RWTH Aachen und an besetzte Häuser. Paiers Malstil war dabei markant-expressiv. Dabei wählte er bewusst Themen und Orte im öffentlichen Raum, die politischer Natur waren und zum Nachdenken anregen sollten. Diese Appelle, Warnsignale, Proteste und Zitate nannte der Künstler selbst Optische Schreie. Aufgegriffen wurden unter anderem Themen wie Terrorismus, Atomenergie, Lasertechnologie, Umwelt sowie zwischenmenschliche Konflikte. Die Graffiti verkörpern ein Stück Kunst- und Zeitgeschichte der frühen 1980er-Jahre in Westdeutschland. Lange Zeit wurden die Wandbilder schnell übermalt oder entfernt, erst später wurde die Qualität und Bedeutung der Arbeiten von Paier erkannt. Nur wenige der Graffiti existieren heute noch.
„…dann gibt es nur eins, sagt NEIN“ befindet sich an der Fassade des linken Eingangs des Hochbunkers an der Junkerstraße und ist ein Zitat des deutschen Schriftstellers Wolfgang Borchert.
Der deutsche Graffiti- und Streetart-Künstler Klaus Paier wurde unter der Bezeichnung Aachener Wandmaler bekannt. Seit den ausgehenden 1970er-Jahren malte der damalige Physikstudent Paier nachts seine Bilder mit Dispersionsfarben auf Betonwände in der Aachener Innenstadt, auf dem Gelände der RWTH Aachen und an besetzte Häuser. Paiers Malstil war dabei markant-expressiv. Dabei wählte er bewusst Themen und Orte im öffentlichen Raum, die politischer Natur waren und zum Nachdenken anregen sollten. Diese Appelle, Warnsignale, Proteste und Zitate nannte der Künstler selbst Optische Schreie. Aufgegriffen wurden unter anderem Themen wie Terrorismus, Atomenergie, Lasertechnologie, Umwelt sowie zwischenmenschliche Konflikte. Die Graffiti verkörpern ein Stück Kunst- und Zeitgeschichte der frühen 1980er-Jahre in Westdeutschland. Lange Zeit wurden die Wandbilder schnell übermalt oder entfernt, erst später wurde die Qualität und Bedeutung der Arbeiten von Paier erkannt. Nur wenige der Graffiti existieren heute noch.
Nach einer Idee des Künstlers Peter Mainka regte die Initiative Barockfabrik, ein Zusammenschluss aus acht Künstlergruppen, ab 1977 an, das Gebäude einer ehemaligen Textilfabrik zu einem Atelierhaus, Galerie und Kulturzentrum umzubauen. Die Gründergruppen waren die Interessengemeinschaft Bildender Künstler (IBK), die Kinderbühne Aachen, Lina, die 1. Aachener Musikkooperative, die Künstlergruppe Blaustich, die Videowerkstatt Aachen, die Aachener Tanzwerkstatt und die Gruppe Sozialpädagogen. Anfang 1978 schlossen sich noch die Gruppen Film der Jugend Aachen und das Pantomimentheater Cobold & Co. an. Das Konzept beinhaltete wechselnde Ausstellungen und interdisziplinäre Projekte, die in den mietfreien Räumlichkeiten stattfanden. 1982 konnte die Barockfabrik als freies Künstlerhaus eröffnen. Die obersten zwei Etagen beherbegten das Aachener Stadtarchiv. Im Erdgeschoss befand sich ein Veranstaltungsraum mit Foyer, ein Bühnenraum für die Puppenbühne und eine Gaststätte. Im ersten Obergeschoss fanden ein Übungsraum, eine Werkstatt der Puppenbühne sowie ein Arbeitsraum für den Film der Jugend und die Kinderbühne ihren Platz. Im zweiten Obergeschoss befanden sich die Werkstatt für bildende Künste, eine Dunkelkammer, eine Werkstatt mit Video-Schneidetisch und ein Tanzraum. Das Künstler- und Bürgerhaus fand Anklang bei den BürgerInnen, jedoch wurde es aufgrund zu geringer finanzieller Unterstützung der Stadt Aachen immer schwieriger, ein ansprechendes Programm anzubieten. Zum Jahreswechsel 1993/94 endete der Pachtvertrag der Initaiative Barockfabrik e.V. Das Haus steht seither unter Verwaltung der Stadt Aachen und beherbergt weiterhin Platz für Kultur- und Theatergruppen, z.T. mit Schwerpunkt auf Kinder- und Jugendarbeit.
In der Zeit vom 1. Mai bis 29. September 1981 fuhr der Fluxus-Zug als mobiles Museum durch 16 Bahnhöfe in Städten von Nordrhein-Westfalen mit jeweils wechselndem Rahmenprogramm. Das fahrende Museum, das vier Monate lang über die westdeutschen Gleise fuhr und jeweils fünf Tage Halt machte, hielt in Dortmund, Aachen, Mülheim, Hamm, Bochum, Wuppertal, Köln, Remscheid, Oberhausen, Essen, Düsseldorf, Münster, Leverkusen, Duisburg, Gelsenkirchen und Bonn. Innerhalb Aachens war der Zug vom 08.-12.05.1981 (Aachen Hbf Gleis 9: 08.-10.05.1981/Rothe Erde: 11.-12.05.1981) unterwegs. Der Zug, bestehend aus neun Containern, enthielt sieben Environments über Liebe, Tod und Arbeit. Der Zug fuhr von Stadt zu Stadt und wurden so während der Aufenthalte in die individuelle Kunst- und Kulturszene kurzfristig integriert. Als lebendige Kunstschule konzipiert war es das Ziel des mobilen Museums, Erfahrungen mit dem Künstler Wolf Vostell auszutauschen und eigene Reflexionen mit einbringen zu können.
In Aachen wurde der widersprüchliche Weg gestaltet. Im Stadtgebiet von Aachen, einer Stadt am Dreiländereck, wo sich die Grenzen von Deutschland, Belgien und den Niederlanden berühren, wurden Schilder aufgestellt mit der Aufschrift: Nach Hause. Diese Schilder wurden so aufgestellt, dass jeder, der diesen Schildern folgte, zum Bahnhof und dem Fluxus-Zug gelangen konnte. Dort sollte sich eine Diskussion entwickeln zu dem Thema Heimat, Gastarbeiter.
In der Zeit vom 1. Mai bis 29. September 1981 fuhr der Fluxus-Zug als mobiles Museum durch 16 Bahnhöfe in Städten von Nordrhein-Westfalen mit jeweils wechselndem Rahmenprogramm. Das fahrende Museum, das vier Monate lang über die westdeutschen Gleise fuhr und jeweils fünf Tage Halt machte, hielt in Dortmund, Aachen, Mülheim, Hamm, Bochum, Wuppertal, Köln, Remscheid, Oberhausen, Essen, Düsseldorf, Münster, Leverkusen, Duisburg, Gelsenkirchen und Bonn. Innerhalb Aachens war der Zug vom 08.-12.05.1981 (Aachen Hbf Gleis 9: 08.-10.05.1981/Rothe Erde, Gleis 48: 11.-12.05.1981) unterwegs. Der Zug, bestehend aus neun Containern, enthielt sieben Environments über Liebe, Tod und Arbeit. Der Zug fuhr von Stadt zu Stadt und wurden so während der Aufenthalte in die individuelle Kunst- und Kulturszene kurzfristig integriert. Als lebendige Kunstschule konzipiert war es das Ziel des mobilen Museums, Erfahrungen mit dem Künstler Wolf Vostell auszutauschen und eigene Reflexionen mit einbringen zu können.
In Aachen wurde der widersprüchliche Weg gestaltet. Im Stadtgebiet von Aachen, einer Stadt am Dreiländereck, wo sich die Grenzen von Deutschland, Belgien und den Niederlanden berühren, wurden Schilder aufgestellt mit der Aufschrift: Nach Hause. Diese Schilder wurden so aufgestellt, dass jeder, der diesen Schildern folgte, zum Bahnhof und dem Fluxus-Zug gelangen konnte. Dort sollte sich eine Diskussion entwickeln zu dem Thema Heimat, Gastarbeiter.
Der Kunstbetrieb des Künstlers Wilfried Reyno Lucke hatte sich auf KünstlerInnen aus der alternativen Szene spezialisiert. Zielsetzung des Kunstbetriebs war es, engagierten jungen KünstlerInnen eine Chance zu geben und Ausstellungsmöglichkeiten einzuräumen. In den Ausstellungsräumen eines ehemaligen Fabrikgeländes wurde im direkten Kontakt zu den KünstlerInnen Einblicke in das freie Schaffen und in aktuelle Trends gegeben.
Das Kunsthaus De Bernardi wurde bereits 1890 unter dem Namen Rheinische Kunstanstalt für profane und sakrale Kunst gegründet. Jahre später entwickelte sich die klassische Kunsthandlung für profane und religiöse Kunst zu einem Kunsthandel für die Kunst des 20. Jahrhunderts, dabei vor allem für die Grafik der Moderne. De Bernardi war bis 2008 in der Adalbertstrasse 67 in Aachen tätig. Dort wurden Ausstellungen u.a. mit regionalen Künstlern wie K.F. Dahmen, Peter Lacroix, K.O. Götz und Alfred Rethel gezeigt. Ebenfalls wurden internationale Künstler wie Marc Chagall, Pablo Picasso, Johnny Friedlaender, Friedensreich Hundertwasser, James Coignard, René Carcan und Horst Janssen ausgestellt. Heute befindet sich die Galerie in der Couvenstraße 7a.
Homepage Kunsthaus De BernardiAnfang der 1980er-Jahre etablierte Dr. Toni Jansen, von 1977 bis 2002 Pfarrer der Gemeinde St. Peter, die Reihe Kunst an St. Peter. Zum Programm gehörten neben Ausstellungen von KünstlerInnen aus Aachen und der Region auch Konzerte und Vorträge. Nach dem Eintritt Pfarrer Jansens in den Ruhestand 2002 endeten diese Aktivitäten von wenigen Ausnahmen abgesehen.
Die Aula Carolina ist eine ehemalige Klosterkirche, die für Ausstellungen regionaler KünstlerInnen genutzt wurde. Heute dient sie als Schulaula für das Kaiser-Karls-Gymnasium und wird außerhalb der Unterrichtszeit für vielfältige Veranstaltungen genutzt.
Die Galerie medium a wurde im Jahr 1980 gegründet und setzte ihren Fokus auf die Fotografie. Innerhalb von sechs Jahren stellten die Initiatoren der Galerie, Peter und Angelica Appel, in zahlreichen Präsentationen das gesamte Spektrum der Fotografie vor, vom inszenierter Fotokunst bis zu dokumentarischer Pressefotografie, darunter Fotografen wie Lewis W. Hine, Henri Cartier-Bresson oder Robert Capa.
Die Galerie am Elisengarten wurde im Jahr 1980 eröffnet und ist spezialisiert auf moderne Kunst. Im Ausstellungsprogramm befinden sich auch zeitgenössische regionale und überregionale KünstlerInnen wie K.O. Götz, Peter Lacroix, Klaus Paier und Hartmut Ritzerfeld.
Von 1969-89 veröffentlichte die Stadtsparkasse Aachen jährlich den Kalender „Künstler aus dem Aachener Raum“. Seit 1971 wurden zudem Kunstmappen von jeweils drei KünstlerInnen vertrieben und eine begleitender Ausstellung organisiert. Im Jahr 1980 wurde in der Filiale der Stadtsparkasse Aachen am Münsterplatz schließlich ein Bürgerraum als Ort für Aachener KünstlerInnen eingerichtet. Dort fanden Ausstellungen im Zuge der Kunstförderung statt. Ziel war es, einem breiten Publikum die vielgestaltigen Aktivitäten in den Künstler-Ateliers im Aachener Raum vorzuführen. 1998 wurde mit dem Raum für Kunst ein eigener Ausstellungsort geschaffen.
Die Freie Sommer-Akademie Aachen (FSA) wurde als alternativer Ausstellungsort und als Atelierhaus von sechs bekannten Aachener Künstlern im Jahr 1979 gegründet. Gründungsort war die entweihte Kirche St. Katharina (heute Aula Carolina), Gründungsrektor wurde der Aachener Künstler Karl von Monschau. Diese wurde unter Ausschluss der Behördenwege mehrere Monate als Großatelier illegal verwendet. Zur offiziellen Eröffnung im Jahr 1979 fand die Freie Sommer-Akademie ihren Standpunkt in der Achterstraße 4. Eine Aktion der Freien Sommer-Akademie Aachen war es, ein Kunstautomat als ironische Antwort auf den automatisch funktionierenden Kunstmarkt auf dem Gelände der Documenta in Kassel im Jahr 1982 zu installiert. Die Freie Sommer-Akademie hatte dazu aufgerufen, den Automaten mit kleinen Kunstwerken im Format einer Zigarettenschachtel zu füllen. Besucher der Documenta konnten für drei Mark Kunst aus dem Automaten ziehen.
Die Galerie Hock wurde zur Förderung zeitgenössischer Kunst gegründet. Sie zeigte junge, zeitgenössische, oft noch unbekannte KünstlerInnen und stellte diese einer breiteren Öffentlichkeit vor.
„Und ein Mann und ein Junge, auf einem Fahrrad flogen sie davon um sich zu lieben“ am Hintereingang des Café Kittel.
Der deutsche Graffiti- und Streetart-Künstler Klaus Paier wurde unter der Bezeichnung Aachener Wandmaler bekannt. Seit den ausgehenden 1970er-Jahren malte der damalige Physikstudent Paier nachts seine Bilder mit Dispersionsfarben auf Betonwände in der Aachener Innenstadt, auf dem Gelände der RWTH Aachen und an besetzte Häuser. Paiers Malstil war dabei markant-expressiv. Dabei wählte er bewusst Themen und Orte im öffentlichen Raum, die politischer Natur waren und zum Nachdenken anregen sollten. Diese Appelle, Warnsignale, Proteste und Zitate nannte der Künstler selbst Optische Schreie. Aufgegriffen wurden unter anderem Themen wie Terrorismus, Atomenergie, Lasertechnologie, Umwelt sowie zwischenmenschliche Konflikte. Die Graffiti verkörpern ein Stück Kunst- und Zeitgeschichte der frühen 1980er-Jahre in Westdeutschland. Lange Zeit wurden die Wandbilder schnell übermalt oder entfernt, erst später wurde die Qualität und Bedeutung der Arbeiten von Paier erkannt. Nur wenige der Graffiti existieren heute noch.
Die Galerie wurde von Hannelore und Franz-Josef Schneider alias Joseph Kamikaze im Jahr 1978 gegründet. Das Programm spezialisierte sich auf junge, zeitgenössische, oft noch unbekannte KünstlerInnen, die nicht selten zum ersten Mal einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Das Ziel der Galerie war es, ein Forum für junge und vielversprechende Künstlerinnen zu schaffen.
1976 zog die Galerie Lichttropfen von Wilhelm Schürmann und Rudolf Kicken um in die ehemaligen Räume der geschlossenen Galerie Hof 3. Ab 1977 wurde die Fotogalerie in Galerie Schürmann & Kicken umbenannt.
Das städtische Suermondt-Museum wurde im Jahr 1883 durch den Aachener Museumsverein gegründet und nach seinem ersten großen Stifter Barthold Suermondt benannt. Seit 1901 residiert das Museum in der umgebauten Villa Cassalette. Im Jahre 1977 wurde das frühere Suermondt-Museum zum Suermondt-Ludwig-Museum. Die Namensänderung verdankt sich einer Stiftung durch das Sammlerehepaar Irene und Peter Ludwig. Seine jüngste Erweiterung erlebte das Museum in den Jahren 1992-94 durch einen großzügigen Anbau.
In Aachen wird etwa um 1949/50 eine intensivere Auseinandersetzung mit der Moderne sichtbar. Durch die Weihnachtsausstellung des Aachener Künstlerbundes im Jahr 1950 wurde im Suermondt-Museum erstmals auch „Junge Kunst“ von Karl Fred Dahmen, Hanns Pastor, Ludwig Schaffrath und Hubert Werden gezeigt. Nach der Auflösung des Aachener Künstlerbundes (Neugründung 1953) trat 1952 die Formation Neue Aachener Gruppe mit einer Ausstellung im Suermondt-Museum auf. Zu dieser Gruppe, die sich aus Mitgliedern des alten Künstlerbundes und der Gruppe Gression des Aachener Umlandes gebildet hatte, gehörten K. F. Dahmen, Rolf Faber, F. J. Herold, Willi Kohl, E. Mainzer, Fritz Martin, Carl Schneiders und Hubert Werden. Weitere Mitglieder und Gäste kamen später hinzu: u. a. Peter Lacroix, H. Wilthelm, die Bildhauer Mataré und Zeller, Else Driessen, Hanns Pastor und Heinrich Maria Davringhausen.
In der Ausstellung Zeitbild – Provokation – Kunst wurden hier im Sommer 1968 zum ersten Mal die von Peter und Irene Ludwig zusammengetragenen Werke der amerikanischen Pop Art einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Um sie gruppierten sich europäische Wegbereiter und Nachfolger. Ein Großteil dieser Präsentation ging als Dauerleihgabe in das Wallraf-Richartz-Museum in Köln. Die verbleibenden Werke bildeten 1970 – zusammen mit vielen Neuankäufen – den Grundstock für die Neue Galerie – Sammlung Ludwig im zentral gelegenen Alten Kurhaus. Als Schenkung oder Dauerleihgabe sind sie heute Teil der Sammlung des Ludwig Forum für Internationale Kunst.
Die Sammlung des Suermondt-Ludwig-Museum verfügt heute neben Malerei und Skulptur des 12. bis 18. Jahrhunderts, Tapisserien und Goldschmiedearbeiten auch über umfangreiche Glasmalerei-Bestände vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Einen eigenen Bereich stellen die Werke der Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts dar, wobei hier sowohl KünstlerInnen der Klassischen Moderne als auch der Düsseldorfer Malerschule sowie bedeutende Maler aus der Region vertreten sind.
Homepage des Suermondt-Ludwig-Museums
Am 28.3.1977 schloss sich der New Yorker Künstler Alan Sonfist für einen Tag im (leeren) Affengehege des Aachener Zoos ein. Die Aktion war Teil seiner Ausstellung Autobiography in der Neuen Galerie – Sammlung Ludwig (26.3. – 24.4.1977). Sonfist fokussierte hier Aktionen und ihre Relikte, in denen der Künstler sich selbst und seinen Körper als Kunstwerk thematisierte. Für seine Intervention im öffentlichen Raum schlüpfte er in die Rolle eines menschlichen Tieres, das sich vor den Zoobesuchern mit alltäglichen menschlichen Handlungen wie Zähneputzen, Rasieren und Essen zur Schau stellte, um so auf die Wechselbeziehung zwischen Natur und Kultur, zwischen Tier und Mensch hinzuweisen. Der New Yorker Künstler gehört zu den Pionieren der Land Art.
Die Galerie Wolperdinger wurde im Jahr 1973 in der Südstraße 6 gegründet, um „Verbraucherkunst“ d.h. HobbykünstlerInnen eine Plattform zu bieten. Benannt wurde die Galerie nach einem Fabelwesen aus bayrischen Volkserzählungen. Die Galerie diente nicht-professionell Schaffenden als Forum und ermöglichte Ihnen die Kommunikation berufsmäßigen KünstlerInnen. Neben einem monatlich wechselnden Ausstellungsprogramm wurde das Programm durch ein Angebot an Werk-Kursen wie Töpfern, Seidenmalerei oder Radierung erweitert, das für alle Interessierten geöffnet war. Außerdem fanden in der Galerie Wolperdinger Musikabende, Autorenlesungen, Vorträge und Diskussionen statt. Der Verein wurde durch freiwillige Beiträge getragen und war als gemeinnützig eingetragen. Am 17. Juni 1976 zog die Galerie Wolperdinger in die Ottostraße 100 um.
Die Galerie Lichttropfen gilt als eine der ersten Fotogalerien in Deutschland überhaupt. Gegründet wurde sie von den Fotografen Wilhelm Schürmann und Rudolf Kicken im Obergeschoss der Buchhandlung Backhaus von Elizabeth Stephenson-Backhaus . Angeboten wurde zum einen ein umfangreiches Angebot ausgefallener Fotoliteratur und zum anderen Arbeiten von jungen, talentierten und noch unbekannten Lichtbildnern. In der ersten Ausstellung im Jahr 1974 wurden Fotografien von den drei Aachener Künstlern Michael Hassiepen, Wilhelm Schürmann und Wolfgang Brauers ausgestellt. Im Jahr 1976 wechselte die Galerie ihren Standort in den Hof 3 in Aachen. Im Jahr 1977 wurde der Name der Galerie in Galerie Schürmann & Kicken geändert.
Die Galerie am Dom wurde von Christa und Karl Klauth, langjähriger Geschäftsführer von Kunst-Amendt, im Jahr 1976 eröffnet. Der Fokus der Galerie am Dom liegt auf moderner Grafik und Aquarellen, wie zum Beispiel kleinformatige Bilder von Griesgaber, Farbzeichnungen von Endrikat oder Carl Schneiders. In den Räumen der Galerie wurde die einzige noch in Aachen befindliche Ladeneinrichtung eines alten Kolonialwarengeschäfts erhalten.
Der Aachener Bildhauer und Maler Benno Werth und seine Frau Hildegund Werth-Lenz stellten eigene Skulpturen in ihrer Wohn-Werkstatt aus. Das mehrstöckige Gebäude selbst, eine ehemalige Schreinerei aus dem Jahr 1889, hatten die beiden Künstler für ihre Zwecke nutzbar gemacht. Das Gebäude wurde als Wohnung, Werkstatt und Galerie genutzt. An insgesamt acht Sonntagen wurden im Oktober 1976 unter dem Thema „Verletzbarkeit“ Arbeiten des Künstlers ausgestellt.
Die Werkstattgalerie war eine Initiative von vier Malern und einem Zeichner von der Werkkunstschule in Aachen und stand unter dem Motto „Kunst ist Leben und rechtzeitiges Reagieren auf erkannte Zustände“. Die BesucherInnen sollten hier in Kontakt mit dem Arbeitsprozess der KünstlerInnen kommen. Die Initiatoren der Galerie gaben in einer gemeinschaftlichen Werkstatt der Gruppenarbeit von KünstlerInnen Raum, darüber hinaus wurde der Gedankenaustausch gepflegt und sich gegenseitig Anregungen gegeben. Aber auch der breiten Öffentlichkeit stand die Werkstatt offen; mit ständigen Wechselausstellungen sollte ein permanenter Fluß zwischen Kunst und Gesellschaft initiiert werden.
Die Galerie an der Neupforte wurde von Charly Winter alias Karl von Monschau gegründet, der auch als Mitbegründer der Freien Sommer-Akademie und Gründungsmitglied des Neuen Aachener Kunstvereins eine Rolle im Aachener Kunstbetrieb spielte.
Die Galerie Lichttropfen gilt als eine der ersten Fotogalerien in Deutschland überhaupt. Gegründet wurde sie von den Fotografen Wilhelm Schürmann und Rudolf Kicken im Obergeschoss der Buchhandlung Backhaus von Elizabeth Stephenson-Backhaus. Präsentiert wurde zum einen ein umfangreiches Angebot ausgefallener Fotoliteratur und zum anderen Arbeiten von jungen, talentierten und noch unbekannten Lichtbildnern. In der ersten Ausstellung im Jahr 1974 wurden Fotografien von den drei Aachener Künstlern Michael Hassiepen, Wilhelm Schürmann und Wolfgang Brauers ausgestellt. Im Jahr 1976 wechselte die Galerie ihren Standort in den Hof 3 in Aachen. Im Jahr 1977 wurde der Name der Galerie in Galerie Schürmann & Kicken geändert.
Die Farbleiter des Aachener Künstlers Peter Lacroix befindet sich an der Fassade des Standesamtes. Zwei sich über die gesamte Höhe der Gebäude erstreckende Bahnen sind in rechteckige Farbflächen so aufgeteilt, dass sich die Komplementärfarben grün und rot jeweils gegenüberstehen. Die Höhe der Rechtecke wird dabei gegenläufig vergrößert bzw. verkleinert. Es ergibt sich ein geometrisches Auf- und Absteigen der Farbflächen, das die Wahrnehmung irritiert, weil die Farben Rot und Grün als gleich stark empfunden werden und so keine eindeutigen Positiv- und Negativformen ausgemacht werden kann. Die Farbleiter wurde 1973 zur Open-Air-Ausstellung in Aachen angebracht und 1974 wieder entfernt. Seit 2010 ist das Kunstwerk fest installiert.
Maße: zwei lange Farbbahnen von je 13 x 1,4 x 0,1 m
Material: Aluminium lackiert
Die Galerie Wolperdinger wurde im Jahr 1973 in der Südstraße 6 gegründet, um „Verbraucherkunst“ d.h. HobbykünstlerInnen eine Plattform zu bieten. Benannt wurde die Galerie nach einem Fabelwesen aus bayrischen Volkserzählungen. Die Galerie diente nicht-professionell Schaffenden als Forum und ermöglichte die Kommunikation zwischen berufsmäßigen KünstlerInnen und Hobby-Artisten. Neben einem monatlich wechselnden Ausstellungsprogramm wurde das Angebot durch Werk-Kurse wie Töpfern, Seidenmalerei oder Radierung erweitert, das für alle Interessierte geöffnet war. Weiterhin fanden in der Galerie Wolperdinger Musikabende, Autorenlesungen, Vorträge und Diskussionen statt. Der Verein wurde durch freiwillige Beiträge getragen und war als gemeinnützig eingetragen. Am 17. Juni 1976 zog die Galerie Wolperdinger in die Ottostraße 100 um.
Die Grenzland Galerie konzentrierte sich auf etablierte kunsthistorische Positionen. Präsentiert wurden alte Meister, Antiquitäten, antike Stilmöbel und echte Teppiche sowie Originalgraphiken der Moderne.
Die erste Open-Air-Ausstellung der Stadt Aachen aus dem Jahr 1973 fand auf dem Innenstraßenring mit den Straßen Elisenbrunnen, Holzgraben, Dahmengraben, Komphausbadstraße, Sandkaulbach, Großkölnstraße und Krämerstraße statt. Zahlreiche Aachener Künstler waren an der Freiluft-Ausstellung beteiligt. Der Bildhauer Heinz Tobolla hatte eine farbige „Leitlinie“ auf das Straßenpflaster malen lassen, die die einzelnen Objekte der Open-Air-Ausstellung miteinander verband. Der Künstler Walter Dohmen hatte auf dem Dahmengraben damit begonnen, eine 125 Quadratmeter große Fläche des Straßenpflastern in sein Objekt „…Mensch in der Landschaft“ zu verwandeln, einem Ausschnitt des Aachener Stadtwaldes auf einer Fläche von 10 x 10 Metern.
Die Aufführung einer elektronischen Klangkomposition des Aachener Komponisten Wolfgang Meyer-Tormin in der Rotunde des Elisenbrunnens wurde von der Polizei wegen der vermeintlich unangemessenen Lautstärke frühzeitig abgebrochen. Peter Lacroix entwarf seine Farbleiter am Aachener Standesamt, an der sie noch heute zu sehen ist. Heinz Rohn installierte seine Arbeit „Rotverschiebung“ in der Krämerstraße, eine 6 x 8 Meter große durchsichtige Farbfolie in Rot und Orange, die zwischen den Häusern Krämerstraße Nr. 15 und 20 aufgespannt wurde und, je nach Sonnenstand, verschiedene farbige Schatten auf Straße und Passanten warf. Die Künstlergruppe Bobo (Eckhard Hargesheimer und Friedrich Engstenberg) brachte ihre Arbeit „Wolkenplastik“ vor dem „Bavaria“ auf dem Holzgraben an, bestehend aus zwei Styropor-Wolken auf Stahlrohren, die durch farbig leuchtende Hanftaue miteinander verbunden waren.
Der Künstler Horst Antes ließ seine sieben Monumentalplastiken aus der Sammlung Peter und Irene Ludwig, die heute im Park des Ludwig Forum zu sehen sind, damals im Kurgarten vor dem Neuen Kurhaus aufstellen. Benno Werth und Gerd Hautmann organisierten als Ergänzung zur Open-Air-Ausstellung vom 13.-14. Oktober ein „Straßenfest“ in der Aachener Innenstadt.
Die Galerie Hof 3 wurde von dem Aachener Buchhändler Thomas Bayer als Institution mit Zeitnahmen Akzent gegründet. Gezeigt wurden Ausstellungen mit regionalen und internationalen KünstlerInnen. Bayer stellte nur solche Kunst aus, zu der er eine sehr persönliche Beziehung besaß. Er interessierte sich auch im Bereich der bildenden Kunst vorwiegend für das lyrische, das poetische und das erzählende Moment. Bei der ersten Ausstellungseröffnung im Jahr 1971 wurden Arbeiten von Bandau, Joseph Beuys, Berrocal, P. Caulfield, K. F. Dahmen, Jim Dine, Eggenschwiler, Klaus Endrikat, Max Ernst, R. Filliou, Lothar Fischer, Graubner, Hamilton, Hockney, Allen Jones, Roy Lichtenstein, Mack, Meschede, Robert Motherwell, Siegfried Neuenhausen, Ansgar Nierhoff, Palermo, Sigmar Polke, H. G. Prager, Markus Raetz, Arnulf Rainer, Gerhard Richter, Rosenquist, Dieter Roth, Salentin, Schoofs, Thomas Schmit, A. Tapies und Stefan Wewerka gezeigt. Nach der Schließung eröffnete in den gleichen Räumlichkeiten die Galerie Lichttropfen.
Die Galerie Sebestyén wurde im Juni 1971 als „Kunst und Posterladen“ in den ehemaligen Räumen des Gegenverkehrs e.V. in der Theaterstraße 50 gegründet. Heute befinden sich die Räume der Galerie Sebestyén in der Jakobstraße 39. Neben zeitgenössischen Druckgrafiken, Lithografien, Radierungen und Siebdrucke, sowie Unikate und Objekte auf Karton z.B. von Hanns Pastor und Bronzeskulpturen unter anderem von Paul Wunderlich, werden Rahmen vertrieben.
Die Galerie Rolf Kuhn eröffnete im Jahr 1968 in den ehemaligen Räumen der Kleinen Galerie an der Monheimsallee 45. Ziel von Rolf Kuhn war es, zeitgenössische Kunst – mit Offenheit für alle Richtungen – zu zeigen, wobei die Graphik im Vordergrund stand. Aktionen und Lesungen ergänzten dieses Programm. Gezeigt wurden unter anderem Ausstellungen mit Serigraphien von Otto Piene, Radierungen von Markus Raetz sowie Arbeiten von Emil Schumacher, Wolf Vostell, K. F. Dahmen, Bram Bogart, Michael Buthe oder Wewerka. Der Galerie angeschlossen war eine Werkstatt für Handpressendruck, die von dem Verlag Rolf Kuhn (Olefer Hagarpresse) genutzt wurde. Dieser veröffentlichte zeitgenössische, kritische Avantgarde-Literatur und Kunst in Form von Büchern, Mappen und Einzelblättern in kleinen Auflagen. Ab dem Jahr 1970 zog die Galerie Rolf Kuhn von der Monheimsallee um in die Schleife 21 (heute Kasinostraße).
Als 1970 die Neue Galerie im Alten Kurhaus eröffnet wurde, stellte sie sich als neues, experimentelles Modell eines Museums für zeitgenössische Kunst vor. Als Gründungsdirektor wurde der Kunsthistoriker Wolfgang Becker aus Köln berufen. Dieser organisierte Sonderausstellungen und Veranstaltungen, die Film, Happening und Performance mit einschlossen und die Neue Galerie zu einem Treffpunkt für ein junges und aktives Publikum machte. Die Eröffnungsausstellung der Neuen Galerie im Jahr 1970 trug den Titel Klischee + Antiklischee. Bildformen der Gegenwart unter anderem mit Chuck Close, Nancy Graves, Ellworth Kelly, Peter Young, Joe Baer und Duane Hanson. Die Neue Galerie im Alten Kurhaus war das erste der Ludwig-Museen. Erst im Jahr 1973 erfolgte die Umbenennung des Hauses in Neue Galerie – Sammlung Ludwig. Mit dieser besonderen Präsentation der zeitgenössischen Kunst und Peter Ludwigs Kauf und Verleih von Werken der Pop-Art bis zu den Neuen Wilden wurde die Neue Galerie zu einem der wichtigsten internationalen Museen.
Die Musikgruppe Kraftwerk spielte am 19.12.1970 in dem von Mauricio Kagel für den Film Ludwig van eingerichteten Musikzimmer Beethovens während der Ausstellung Beeethoven! 1770 – 1970 in der Neuen Galerie im Alten Kurhaus. Dort realisierte Kraftwerk ihre Vorstellungen und Ideen von und über Beethoven. Als Grundlage diente der Gruppe eine Schallplattenaufnahme der Sonate a-Moll, op. 132.
Am 17.01.1973 wurde in der Neuen Galerie und innerhalb Aachens der einmillionundzehnten Geburtstag der Kunst gefeiert. Aufgerufen dazu hatte der französischen Fluxus-Künstler Robert Filliou. Es sollte an diesem Tag, dem 47. Geburtstag des Künstlers, einen ganzen Tag lang an unterschiedlichen Orten gefeiert werden. Alle, die nicht an den Feierlichkeiten in Aachen teilnehmen konnten, sollten eine Kerze in die Neue Galerie senden, damit sie auf der Geburtstagstorte angezündet werden konnte.
Am XX.12.1976 fand die Aktion 10.000 Jahre habe ich geschlafen und nun bin ich erwacht von Ulrike Rosenbach im Zuge ihrer Einzelausstellung in der Neuen Galerie – Sammlung Ludwig statt. Dort lag die Künstlerin drei Stunden lang im Ballsaal der Neuen Galerie auf einem Moosuntergrund, eingerahmt von Kochsalz, eingespannt in die Kreisbahn eines Videosatelliten. Der Satellit fuhr auf einer 20 Meter langen Schiene um Ulrike Rosenbach herum. Das von der Videokamera aufgenommene Bild wurde auf Band aufgenommen, gleichzeitig aber auch auf zwei Fernsehmonitoren übertragen. Am Ende der Aktion stoppte die Künstlerin den Umlauf des Videosatelliten durch einen Kurzschluss. Am 04.12.1976 fand zusätzlich die Aktion Reflektionen über die Geburt der Venus statt. Dabei trat Ulrike Rosenbach in eine Projektion des Gemäldes Geburt der Venus von Botticelli hinein. Zu dem Lied Sad eyed Lady of the Lowlands drehte sich die Künstlerin um ihre eigenen Achse und ließ dabei die Projektion der Venus auf ihre weiße Vorderseite langsam durch ihre schwarze Rückansicht zum verschwinden bringen.
Im Jahr 1978 fand das Symposium Performance – ein Grenzbereich, organisiert durch Klaus vom Bruch in Kooperation mit Ulrike Rosenbach in der Neuen Galerie – Sammlung Ludwig statt. Die Veranstaltung setzt sich inhaltlich mit der Performance als Schwellenphänomen zwischen Kunst, Theater, Musik, Tanz, Film, Malerei und Bildhauerei auseinander. Es fanden Performances unter anderem von Kevin Atherton, Klaus vom Bruch, Mike Hentz, Bettina Kleinhammes, Nigel Rolfe und Lydia Schouten statt.
Audiodatei:
Dr. Wolfgang Becker, Gründungsdirektor der Neuen Galerie, zur Geschichte des Hauses, Aachen 2016
Die Galerie Spectrum wurde von dem Maler und Kunsterzieher Ernst Günther Schenck, Schüler Rupprecht Geigers, im Jahr 1969 gegründet. Eröffnet wurde die Galerie mit Arbeiten von Rupprecht Geiger. Die Galerie an der Pontstraße bestand aus zwei kleinen Räumen im Erdgeschoss. Dort wurde jungen KünstlerInnen eine Ausstellungsfläche gegeben.
Die ehemalige Kreissparkasse Aachen, heute Sparkasse Aachen, organisierte ab 1969 Ausstellungen in den eigenen Räumen. Darüber hinaus veröffentlichte sie von 1969-1989 den Jahreskalender „Künstler aus dem Aachener Raum“. Seit 1971 wurden Kunstmappen von jeweils drei KünstlerInnen vertrieben und eine begleitende Ausstellung organisiert. Mit Eröffnung der Ausstellungen im Raum für Kunst wurden die Kunstmappen durch Kataloge ersetzt.
Die Galerie Rolf Kuhn eröffnete im Jahr 1968 in den ehemaligen Räumen der Kleinen Galerie an der Monheimsallee 45. Ziel von Rolf Kuhn war es, zeitgenössische Kunst – mit Offenheit für alle Richtungen – zu zeigen, wobei die Graphik im Vordergrund stand. Aktionen und Lesungen ergänzten dieses Programm. Gezeigt wurden unter anderem Ausstellungen mit Serigraphien von Otto Piene, Radierungen von Markus Raetz sowie Arbeiten von Emil Schumacher, Wolf Vostell, K. F. Dahmen, Bram Bogart, Michael Buthe oder Wewerka. Der Galerie angeschlossen war eine Werkstatt für Handpressendruck, die von dem Verlag Rolf Kuhn (Olefer Hagarpresse) genutzt wurde. Dieser veröffentlichte zeitgenössische, kritische Avantgarde-Literatur und Kunst in Form von Büchern, Mappen und Einzelblättern in kleinen Auflagen. Ab dem Jahr 1970 zog die Galerie Rolf Kuhn von der Monheimsallee um in die Schleife 21 (heute Kasinostraße).
Auf Initiative des Galeristen Will Kranenpohl, der Künstlerin Rune Mields, dem damaligen Kulturreferent der Aachener Nachrichten Klaus Honnef, dem Aachener Literaten Helmut Walbert und dem Künstler Benno Werth wurde der Kunstverein Gegenverkehr e.V. im Herbst des Jahres 1968 gegründet – im documenta-Jahr 1968 und kurz nach der ersten Pop Art-Ausstellung der Sammlung Ludwig, Zeitbild, Provokation, Kunst im Suermondt Museum in Aachen. Als Ausstellungsräume wurden zwei Etagen eines ehemaligen Architekturbüros im Hinterhaus der Theaterstraße 50 angemietet. Insgesamt 400 Quadratmeter erstreckten sich über zwei Ebenen. Der Name Gegenverkehr stand programmatisch für das neuartige Konzept eines Galeriebetriebs, der nicht in erster Linie gewinnorientiert war und ein multimediales Programm fuhr. Ein Mitgliedsbeitrag von 5 DM monatlich sollte den Galeriebetrieb finanziell absichern. Das Zentrum für aktuelle Kunst entwickelte sich schnell zum interdisziplinären Avantgardetreffpunkt und wurde durch seine Ausstellungen international bekannt. Aachen geriet in den Fokus der internationalen Kunstszene. Eröffnet wurde das Ausstellungsprogramm mit Peter Brüning. Gezeigt wurden unter anderem Werke von Bernd und Hilla Becher, Daniel Spoerri, Günther Uecker, Lawrence Weiner und Mel Ramos, es fanden weiterhin Musik-Workshop, Dichterlesungen und Filmvorführungen statt. Gegenverkehr e.V. richtete dem deutschen Künstler Gerhard Richter seine früheste Einzelausstellung von institutionellem Zuschnitt außerhalb der kommerziellen Galeriesphäre ein.
Gegründet wurde die Studentengalerie Neue Pforte auf Initiative von Studenten der Technischen Hochschule, der Pädagogischen Hochschule und der Werkkunstschule in Aachen. Zuerst fand die Galerie ihren Standort in der Pontstraße, danach kurzzeitig im Foyer des Reiff-Museums der Technischen Hochschule und anschließend in der Gaststätte „Unter dem Apfelbaum“ in der Krämerstraße 1. Als ein Treffpunkt für künstlerisch Interessierte gedacht, schloss die Galerie in der Pontstraße ein Studentencafé, in dem Dichterlesungen abgehalten wurden, und eine Werkstatt mit ein, in denen Studierenden selbst die Möglichkeit geboten wurde, zu experimentieren. Geplant war dieses Informationszentrum als ein gewichtiges Pendant zu der avantgardistischen Galerie Aachen, die im Jahr 1967 schließen musste, und der Kleinen Galerie darstellen sollte. Vorgestellt wurden junge KünstlerInnen um zu dokumentieren, mit welchen künstlerischen Problemen sich die heranwachsende Generation auseinandersetzte und welchen Einflüssen und Traditionen sie unterworfen waren. Das Programm der Studentengalerie Neue Pforte sah vor, alle Ausdrucksmöglichkeiten der modernen Kunst auszustellen. Neben Ausstellungen fanden Diskussionen, Musikabende und zwangslose Gespräche über die Phänomene der modernen Kunst statt. Die Galerie sollte keinen musealen Charakter haben, sondern lebendiger Treffpunkt der studentischen Jugend und der Kunstinteressierten in Aachen sein. Eröffnet wurde die Studentengalerie im Jahr 1967 mit einer Ausstellung von Franz Joseph Merx.
Am 15.07.1965 fand ein Vortrag des Künstlers Ferdinand Kriwet im Foyer des Reiff-Museums statt.
Am 09.11.1967 hielt der Künstler Wolf Vostell den Vortrag Ereignis Architektur, Vorschlag für den Umbau des Aachener Kaiserdoms im Foyer des Reiff-Museums.
Am 06.02.1968 war der Wiener Aktionskünstler Günter Brus auf Einladung der Fachschaft Architektur der Technischen Hochschule in Aachen. Seine Aktion Die Architektur des hellen Wahnsinns fand im Foyer des Reiff-Museums vor zahlreichen Zuschauern statt. Günter Brus schlürfte ein rohes Ei aus, riss sich eine Tierlunge aus der Hose, um eine Geburt zu simulieren, anschließend urinierte und kotete er öffentlich. Diese provokante Aktion erregte großes Ärgernis in der Öffentlichkeit und veranlasste den damaligen TH-Rektor Herwart Opitz, eine Strafanzeige sowie Ermittlungen wegen des Tatverdachts der Beleidigung und Körperverletzung gegen Günter Brus zu stellen.
Im Jahr 1968 organisierte die Studentengalerie Neue Pforte, entstanden auf Initiative von Studenten der Technischen Hochschule, der Pädagogischen Hochschule und der Werkkunstschule in Aachen, Veranstaltungen im Foyer des Reiff-Museums. Zuerst fand die Galerie ihren Standort in der Pontstraße, danach kurzzeitig im Foyer des Reiff-Museums der Technischen Hochschule und anschließend in der Gaststätte „Unter dem Apfelbaum“ in der Krämerstraße 1. Als ein Treffpunkt für künstlerisch Interessierte gedacht, schloss die Galerie in der Pontstraße ein Studentencafé, in dem Dichterlesungen abgehalten wurden, und eine Werkstatt mit ein, in denen Studierenden selbst die Möglichkeit geboten wurde, zu experimentieren. Geplant war dieses Informationszentrum als ein gewichtiges Pendant zu der avantgardistischen Galerie Aachen, die im Jahr 1967 schließen musste, und der Kleinen Galerie darstellen sollte. Vorgestellt wurden junge Künstlerinnen und Künstler um zu dokumentieren, mit welchen künstlerischen Problemen sich die heranwachsende Generation auseinandersetzte und welchen Einflüssen und Traditionen sie unterworfen waren. Das Programm der Studentengalerie Neue Pforte sah vor, alle Ausdrucksmöglichkeiten der modernen Kunst auszustellen. Neben Ausstellungen fanden Diskussionen, Musikabende und zwangslose Gespräche über die Phänomene der modernen Kunst statt. Die Galerie sollte keinen musealen Charakter haben, sondern lebendiger Treffpunkt der studentischen Jugend und der Kunstinteressierten in Aachen sein. Eröffnet wurde die Studentengalerie im Jahr 1967 mit einer Ausstellung von Franz Joseph Merx.
Am 26.07.1968 fand eine Aktion des Künstlers Walter Verwoert im Foyer des Reiff-Museums, organisiert durch die Studentengalerie Neue Pforte, statt. Den Besucherinnen und Besuchern wurde aufgetragen, vier Blätter mit verschiedenen, vorgeschriebenen geometrischen Figuren zu versehen und sie schließlich durch eine spontan gefundene Zahl zu zeichnen. Später wurden die so entstandenen Arbeiten auf eine Leinwand projiziert. Anschließend schritt der Künstler selbst zur Aktion. Die Besucherinnen und Besucher wurden gleichzeitig gebeten, Verwoerts Handlungen und seine menschenförmige Plastik mit Taschenlampen auszuleuchten. Diese Aktion wurde akustisch durch „L – i“-Schreie untermalt, die über einen Tonverstärker abgespielt wurden. Andere Beteiligte wurden in Zellophan-Folie verpackt, mit schwarzen Bändern verschnürt und durch rote Bänder miteinander verbunden.
Das Foyer der Kammerspiele des Stadttheaters konfrontierte sein Publikum frei von jeder Stil-Eingrenzung parallel zu den Aufführungen mit bildender Kunst. Neben arrivierteren gab man auch jungen unbekannten KünstlerInnen eine Chance. Die Foyer-Ausstellungen waren sowohl vor als auch während der Vorstellungen geöffnet. Über die Theaterbesucher hinaus sollte ein breites Publikum angesprochen werden.
Gegründet wurde die Studentengalerie Neue Pforte auf Initiative von Studenten der Technischen Hochschule, der Pädagogischen Hochschule und der Werkkunstschule in Aachen. Zuerst fand die Galerie ihren Standort in der Pontstraße, danach kurzzeitig im Foyer des Reiff-Museums der Technischen Hochschule und anschließend in der Gaststätte „Unter dem Apfelbaum“ in der Krämerstraße 1. Als ein Treffpunkt für künstlerisch Interessierte gedacht, schloss die Galerie in der Pontstraße ein Studentencafé, in dem Dichterlesungen abgehalten wurden, und eine Werkstatt mit ein, in denen Studierenden selbst die Möglichkeit geboten wurde, zu experimentieren. Geplant war dieses Informationszentrum als ein gewichtiges Pendant zu der avantgardistischen Galerie Aachen, die im Jahr 1967 schließen musste, und der Kleinen Galerie darstellen sollte. Vorgestellt wurden junge KünstlerInnen um zu dokumentieren, mit welchen künstlerischen Problemen sich die heranwachsende Generation auseinandersetzte und welchen Einflüssen und Traditionen sie unterworfen waren. Das Programm der Studentengalerie Neue Pforte sah vor, alle Ausdrucksmöglichkeiten der modernen Kunst auszustellen. Neben Ausstellungen fanden Diskussionen, Musikabende und zwangslose Gespräche über die Phänomene der modernen Kunst statt. Die Galerie sollte keinen musealen Charakter haben, sondern lebendiger Treffpunkt der studentischen Jugend und der Kunstinteressierten in Aachen sein. Eröffnet wurde die Studentengalerie im Jahr 1967 mit einer Ausstellung von Franz Joseph Merx.
Erwin Rautenberg betrieb seit 1967 einen Schmuck-Großhandel in Aachen. Als die unteren Räume in der Hohenstaufenallee frei wurden, bot sich dem Ehepaar Severin Rautenberg die Gelegenheit, ihren Aufgabenbereich um eine Galerie moderner und zeitgenössischer Kunst zu erweitern, um regionale und internationale KünstlerInnen zu präsentieren. Eröffnet wurde die Galerie Severin und Rautenberg mit einer Ausstellung von Irmgard Krause-Rau, deren Aquarelle als erste Vernissage am Samstag, den 4. August 1979 zu sehen war. Des weiteren wurde in den Galerieräumen moderner Schmuck angeboten.
Das Fluxus-Konzert „So langweilig wie möglich“ mit Nam June Paik am Piano und Charlotte Moorman am Cello fand am 25.07.1966 im Theatersaal der Mensa der Technischen Hochschule Aachen statt und wurde organisiert durch die Galerie Aachen. Das Ereignis setzte sich aus 18 unterschiedlich langen Stücken zusammen und ging über einen Zeitraum von fünf Stunden. Jedes der Stücke wurde von Nam June Paik angesagt. In einem der Stücke spielte Charlotte Moorman das Cello. Nach einiger Zeit forderte Nam June Paik die Zuschauer dazu auf, das lange schwarze Kleid der Cellistin zu zerschneiden, bis nur noch der rosa Unterrock geblieben war. Charlotte Moorman verließ die Bühne und kehrte mit freiem Oberkörper und einem mit Mull umwickelten Kopf zurück.
Die Kleine Galerie wurde im Jahr 1966 mit dem Ziel gegründet, aktuelle Kunst zu zeigen. Dabei war der Galerist Will Kranenpohl für alle Kunstrichtungen offen, es kam ihm auf die Qualität der Exponate an. Hauptsächlich bemühte er sich darum, junge KünstlerInnen ergänzend zu bekannten KünstlerInnen auszustellen. Will Kranenpohl wollte vor allem junge KünstlerInnen aus dem Aachener Raum die Gelegenheit einräumen, ihre Arbeiten einem weiteren Kreis von Kunstfreunden, Kennern und Käufern vorzustellen. Eröffnet wurde die Galerie mit einer Ausstellung von Gemälden des Aachener Malers Wolf Ritz und des Bildhauers Hubert Löneke.
Die Kunsthandlung Schoenen ist bereits 1873 als Familienbetrieb in Aachen gegründet worden, damals vorrangig als Vergoldungs- und Restaurierungswerkstatt. 1953 zog das Unternehmen vom Annuntiatenbach an seinen heutigen Standort in der Wilhelmstraße. Neben der Werkstatt und dem klassischen Kunsthandel etablierte Karl Schoenen ab 1966 die Reihe „Kunst im Kästchen“: In einer Vitrine im Eingangsbereich des Ladens präsentierte er junge Künstler, die nicht selten aus dem Umfeld der Aachener Avantgardeszene um den Gegenverkehr stammten. Gezeigt wurden etwa Peter Brüning, Rune Miels, Winfried Gaul und Ruprecht Geiger.
Das Grenzlandtheater an der Nuellens-Passage organisierte neben den Theatervorstellungen zusätzlich Ausstellungen, die im Foyer des Gebäudes stattfanden. Diese Ausstellungen waren jeweils vor den Vorstellungen für Besucher frei zugänglich. Initiiert wurden die Präsentationen von dem Aachener Bühnenbildner Willi Thomas. Ergänzend fanden die aus Künstlern und Kunstinteressierten bestehende Diskussionsrunden unter dem Titel Das Gespräch statt. Neben Ausstellungen mit Hobbykünstlern wurden unter anderem Arbeiten von Ralf Döring, Stephan Goerner, Peter Kreusch, Klaus Eichenberg, Reiner Skupin, Rune Mields, Friedrich Ramm, Wolfgang Klee, Wal Hanusch, Benno Werth, Walter Papst, Walter Dohmen, Lee Babel, Andreas Hodiamont und vielen mehr ausgestellt.
Die avantgardistische Galerie Aachen wurde nach dem Fluxus-Festival der Neuen Kunst Wollt Ihr das totale Leben im Audimax der RWTH Aachen (20. Juli 1964) gegründet. Es fanden enge Kooperationen mit der Technischen Hochschule Aachen aufgrund der studentischen Initiatoren statt. In der Fabrikhalle in der Wallstraße, der als Aktionsraum für experimentelle Kunstformen diente, wurden Avantgardeaktionen und Ausstellungen wegweisender KünstlerInnen, unter anderem mit Joseph Beuys, Jörg Immendorff, Günther Brus und Wolf Vostell, organisiert. Die Galerie Aachen hatte sich kompromisslos für das Aktuelle entschieden, für das Neue, das nicht längst vertraute Vorstellungen reproduziert. Sie wurde zum Anlaufpunkt für KünstlerInnen aus dem Umkreis der Düsseldorfer Kunstakademie. Bis zur Schließung im April 1967 gelang es der Galerie Aachen, vorausschauende progressive und politisch motivierte Ausstellungen und ein engagiertes Veranstaltungsprogramm anzubieten und sich als westliches Zentrum der Aktionskunst zu etablieren.
Am 22.01.1966 bildete den Auftakt der Galerie Aachen eine Ausstellung mit Werken des kroatischen Malers Matija Skurjeni. Die Ausstellung kam durch die Vermittlung des Galeristen Rudolf Zwirner zustande.
Vom 06.03. – 19.03.1966 waren in der Galerie Aachen serielle Montagen des jungen Frankfurter Künstlers Peter Roehr zu sehen.
Am 26.03.1966 wurden Arbeiten der Gruppe X ausgestellt. Die Gruppe X war eine anonyme Produktions-Arbeitsgemeinschaft für Bildelemente und Versandobjekte und setzte sich aus drei Malern und einem Architekten aus dem Frankfurter Raum zusammen.
Am 23.04.1966 präsentierte Jörg Immendorff dem zahlreich erschienen Publikum seine Aktion Vietnam in der Galerie Aachen. Die Aktion nahm Bezug zu den aktuellen Kriegsgeschehnissen in Nordvietnam und der Intervention der US-amerikanischen Truppen im März 1965. Mit einer rosaroten Badehose bekleidet und einer überdimensionierten Babymaske vor dem Gesicht betrat Immendorff die Galerie Aachen. Im Arm hielt er einen großen, in Zellophanpapier eingeschlagenen Blumenstrauß. Über eine Leiter stieg er in das Dachgebälk der Halle und wickelte dort zunächst den Strauß aus, um anschließend eine Blume nach der anderen zu Boden fallen zu lassen. An den Wänden und auf dem Fußboden lagen die aus großen Papierbahnen ausgeschnittenen Letter VIETNAM. Die zahlreichen zusätzlich ausgestellten Bilder wiesen in ihrer Formensprache direkte Bezüge zur Pop-Art auf, waren in ihren Aussagen jedoch politisch motiviert.
Die Ausstellung Politische Objekte von Hans Peter Alvermann wurde am 21.05.1966 eröffnet. Zur Einführung verlas der Künstler einen Text, in dem er auf die gesellschaftliche Funktion von Kunst einging.
Am 29.07.1966 folgte eine Aktionslesung von und mit dem deutsch-griechischen Schriftsteller und Künstler Vagelis Tsakiridis. An den Fabrikhallen hingen zehn große Papierbögen, auf denen in krakeliger Handschrift die Texte des Künstlers zu lesen waren. Zuerst waren diese Texte vom Tonband zu hören. Anschließend wurde die Aufnahme an eine beliebige Stelle gespult und man vernahm einige vormals schon gehörte Sätze ein zweites Mal: durch die Wiederholung trat eine textliche Verdichtung ein. Nach dieser elektro-akustischen Demonstration betrat Tsakiridis selbst die Bühne. Um seiner Prosa mehr Nachdruck zu verleihen, griff der Künstler erneut das Stilmittel der Reprise auf.
Am 03.09.1966 zeigte die Galerie Aachen die Ausstellung Leihobjekte von Franz Erhard Walther. Die 25 zu präsentierenden Werkstücke wurden von den Initiatoren in einem LKW von Düsseldorf nach Aachen transportiert – mit dem Künstler hinten selbst auf der Ladefläche. In Aachen angekommen begann die Vernissage mit einer zweistündigen Demonstration der verschiedenen Arbeiten, wobei Walthers ehemaliger Kommilitone an der Akademie Düsseldorf, Jörg Immendorff, assistierte.
Der Aktionstag Juxtapositionen 1 fand am 25.09.1966 in der Galerie Aachen statt. Konzept und Name des Happenings stammten von dem Künstler Wolf Vostell. In der Ankündigung wurde die Aktion als „eine Nebeneinanderstellung szenischer Malerei und Musik“ beschrieben. Künstler der spanischen Fluxus-Gruppe zaj, darunter Tomas Marco, Juan Hidalgo, José Castillejo und der Italiener Walter Marchetti waren eingeladen, aus New York nahmen Dick Higgins und Alison Knowles teil, Bernhard Höke und Vagelis Tsakiridis reisten aus Berlin an und Wolf Vostell aus Köln. Verschiedene Aktionen fanden oftmals simultan statt und erstreckten sich über eine Zeitspanne von viereinhalb Stunden.
Am 12.11.1966 wurden Plastiken und Zeichnungen des Künstlers Walter Verwoert gezeigt.
Am 19.11.1966 fand eine Lesung mit dem Schriftsteller Dieter Hülsmanns in der Galerie Aachen statt.
Am 09.12.1966 fand die Aktion des britischen Künstlers John Latham statt. Der Abend startete mit Filmvorführungen. Anschließend wurden zwei Mädchen fast eine Stunde lang in Zeitungspapier eingewickelt und so von Latham in Skoob Towers („Büchertürme“) verwandelt. Danach wurden zahlreiche Zeitungen an das Publikum verteilt, das sich mit dem Papier bedeckte. Im zweiten Teil der Aktion wurden Bücher verschenkt mit der Aufforderung, nicht in diese hineinzublicken. Nach kurzer Zeit war der komplette Galerieboden mit Papierfetzen bedeckt. Anschließend wurde eine Assemblage bestehend aus einem Kinderbett und mehreren Büchern im Hof verbrannt. Latham vollführte einen archaischen Tanz um das Feuer, der ein reinigendes Ritual darstellen sollte.
Vom 15.-22.04.1967 fanden die Deutsch-Dänische Tage in der Galerie Aachen statt. Jörg Immendorff präsentierte sich in der Auftaktveranstaltung mit einer rosa Badehose und einer Babymaske bekleidet vor dem Publikum. Dabei blies er immer wieder verschiedene rot-orange gefärbte Papierstreifen auf, die als „Feuerzungen“ bezeichnet wurden. An der Wand hing ein Banner mit der Aufschrift „Jahrelang die Feuerzunge wird immer länger für alle Lieben in der Welt als Mahnung vor dem Zunder – gebt dem Reaktionären in Politik und Kunst ordentlich Zunder.“ Zusätzlich waren in der Fabrikhalle seine überdimensional großen Babys an den Wänden angebracht. Chris Reinecke präsentierte hingegen ihre Gegenstände, alltägliche Gebrauchsgegenstände wie Lebensmittel oder Haushaltsmaterialien. Die Besucher bekamen die Aufforderung, mit diesen Objekten in Kontakt zu treten. Den Aktionen von den dänischen Künstlern Per Kirkeby und Bjørn Nørgaard war die Erprobung neuer Mittel der Verständigung zwischen Künstlern und Publikum gemein.
Das Fluxus-Festival der Neuen Kunst war eine Veranstaltung mit parallel stattfindenden Aktionen bekannter Fluxus-Künstler mit und von Studenten der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Am 20. Juli 1964 lud Valdis Abolins, Kulturreferent des Allgemeinen Studentenausschusses (AStA) der Technischen Hochschule Aachen, und der Kölner Künstler Tomas Schmit zum Festival der Neuen Kunst ins Aachener Audimax ein. Das Datum des Fluxus-Festivals war politisch aufgeladen, da es 20 Jahre nach dem gescheiterten Attentat von Stauffenberg an Hitler statt fand. Beteiligt waren Eric Andersen, Joseph Beuys, Bazon Brock, Stanley Brouwn, Henning Christiansen, Robert Filliou, Ludwig Gosewitz, Arthur Köpcke, Tomas Schmit, Ben Vautier, Wolf Vostell, Emmett Williams und andere. An die 800 StudentInnen waren im Auditorium Maximum versammelt.
Wolf Vostell inszenierte auf der Bühne und im Zuschauerraum sein Happening Nie wieder – never – jamais. Mit einer Gasmaske begkleidet, an die eine blaue Glühbirne montiert war, schüttete Vostell gelbes Farbpulver auf die Bühne. Acht junge Männer nahmen mit dem Gesicht zur Wand Aufstellung. Auf Flugblättern, die Vostell zuvor im Publikum verteilt hatte, wurden die Zuschauer dazu aufgefordert, bei Aufleuchten der blauen Lampe die zuvor ausgeteilten Trillerpfeifen zu betätigen, woraufhin die Männer jedes Mal mit dem Rücken in das gelbe Pulver fielen. Vostell forderte das Publikum als Test auf die Manipulierbarkeit von Massen dazu auf, über die Handlung selbst zu entscheiden, wenn das blaue Licht erneut aufblinkte. Die Studentinnen und Studenten verweigerten sich jedoch und ein Pfeifenkonzert folgte.
Joseph Beuys führte nacheinander seine Aktionen mit den Titeln Kukei, Akopee – Nein! und Braunkreuz – Fettecke – Modellfettecken auf. Er füllte ein Klavier mit verschiedenen Gegenständen wie Bonbons und Waschpulver, um ein neues Klangerlebnis zu erhalten. Danach zeigte er dem Publikum Spielkarten und begann über einer Heizplatte Margarine zu schmelzen und anschließend in eine Zinkkiste zu füllen. Die Situation spitzte sich zu, als ein Fläschchen Salzsäure, die Beuys zum Dampferzeugen mitgebracht hatte, umkippte und ein Spritzer der Säure auf die Hose eines Studenten kam. Der Student schlug mit seiner Faust zu und traf Beuys‘ Nase, die an zu bluten begann. Geistesgegenwärtig holte Beuys ein Kreuz hervor, das er in der linken Hand hielt um seine rechte Hand empor zu heben. Anschließend warf er Schokoladentäfelchen in das Publikum.
Aufgrund von entstandenem Tumult und der aufgewirbelte gelbe Farbstaub der Vostell-Aktion, der das Luftfiltersystem des Audimax zu verstopfen drohte, rief der Hausmeister die Polizei, der AStA-Vorsitzende Franz Josef Gotschlich brach schließlich die Veranstaltung ab und bat alle Anwesenden, den Saal zu verlassen. Um 21 Uhr, eine Stunde nach Beginn und zwei Stunden früher als vorgesehen, wurde die Veranstaltung abgebrochen. Nur ein Teil der Künstler (Beuys, Vostell, Köpcke, Williams, Filliou) hatte bis zu diesem Zeitpunkt Aktionen ausführen können. Das Fluxus-Festival in der Technischen Hochschule wirkte 1964 wie ein Startschuss, in dessen Nachfolge Aachen zu einem lebhaften Zentrum für Aktionskunst in Deutschland avancierte. Beginnend mit dem Festival der Neuen Kunst wurde von jungen Architekturstudenten die Galerie Aachen gegründet, die progressive und politisch motivierte Ausstellungen und Veranstaltungen zeigte.