Die erste Open-Air-Ausstellung der Stadt Aachen aus dem Jahr 1973 fand auf dem Innenstraßenring mit den Straßen Elisenbrunnen, Holzgraben, Dahmengraben, Komphausbadstraße, Sandkaulbach, Großkölnstraße und Krämerstraße statt. Zahlreiche Aachener Künstler waren an der Freiluft-Ausstellung beteiligt. Der Bildhauer Heinz Tobolla hatte eine farbige „Leitlinie“ auf das Straßenpflaster malen lassen, die die einzelnen Objekte der Open-Air-Ausstellung miteinander verband. Der Künstler Walter Dohmen hatte auf dem Dahmengraben damit begonnen, eine 125 Quadratmeter große Fläche des Straßenpflastern in sein Objekt „…Mensch in der Landschaft“ zu verwandeln, einem Ausschnitt des Aachener Stadtwaldes auf einer Fläche von 10 x 10 Metern.
Die Aufführung einer elektronischen Klangkomposition des Aachener Komponisten Wolfgang Meyer-Tormin in der Rotunde des Elisenbrunnens wurde von der Polizei wegen der vermeintlich unangemessenen Lautstärke frühzeitig abgebrochen. Peter Lacroix entwarf seine Farbleiter am Aachener Standesamt, an der sie noch heute zu sehen ist. Heinz Rohn installierte seine Arbeit „Rotverschiebung“ in der Krämerstraße, eine 6 x 8 Meter große durchsichtige Farbfolie in Rot und Orange, die zwischen den Häusern Krämerstraße Nr. 15 und 20 aufgespannt wurde und, je nach Sonnenstand, verschiedene farbige Schatten auf Straße und Passanten warf. Die Künstlergruppe Bobo (Eckhard Hargesheimer und Friedrich Engstenberg) brachte ihre Arbeit „Wolkenplastik“ vor dem „Bavaria“ auf dem Holzgraben an, bestehend aus zwei Styropor-Wolken auf Stahlrohren, die durch farbig leuchtende Hanftaue miteinander verbunden waren.
Der Künstler Horst Antes ließ seine sieben Monumentalplastiken aus der Sammlung Peter und Irene Ludwig, die heute im Park des Ludwig Forum zu sehen sind, damals im Kurgarten vor dem Neuen Kurhaus aufstellen. Benno Werth und Gerd Hautmann organisierten als Ergänzung zur Open-Air-Ausstellung vom 13.-14. Oktober ein „Straßenfest“ in der Aachener Innenstadt.