Nach einer Idee des Künstlers Peter Mainka regte die Initiative Barockfabrik, ein Zusammenschluss aus acht Künstlergruppen, ab 1977 an, das Gebäude einer ehemaligen Textilfabrik zu einem Atelierhaus, Galerie und Kulturzentrum umzubauen. Die Gründergruppen waren die Interessengemeinschaft Bildender Künstler (IBK), die Kinderbühne Aachen, Lina, die 1. Aachener Musikkooperative, die Künstlergruppe Blaustich, die Videowerkstatt Aachen, die Aachener Tanzwerkstatt und die Gruppe Sozialpädagogen. Anfang 1978 schlossen sich noch die Gruppen Film der Jugend Aachen und das Pantomimentheater Cobold & Co. an. Das Konzept beinhaltete wechselnde Ausstellungen und interdisziplinäre Projekte, die in den mietfreien Räumlichkeiten stattfanden. 1982 konnte die Barockfabrik als freies Künstlerhaus eröffnen. Die obersten zwei Etagen beherbegten das Aachener Stadtarchiv. Im Erdgeschoss befand sich ein Veranstaltungsraum mit Foyer, ein Bühnenraum für die Puppenbühne und eine Gaststätte. Im ersten Obergeschoss fanden ein Übungsraum, eine Werkstatt der Puppenbühne sowie ein Arbeitsraum für den Film der Jugend und die Kinderbühne ihren Platz. Im zweiten Obergeschoss befanden sich die Werkstatt für bildende Künste, eine Dunkelkammer, eine Werkstatt mit Video-Schneidetisch und ein Tanzraum. Das Künstler- und Bürgerhaus fand Anklang bei den BürgerInnen, jedoch wurde es aufgrund zu geringer finanzieller Unterstützung der Stadt Aachen immer schwieriger, ein ansprechendes Programm anzubieten. Zum Jahreswechsel 1993/94 endete der Pachtvertrag der Initaiative Barockfabrik e.V. Das Haus steht seither unter Verwaltung der Stadt Aachen und beherbergt weiterhin Platz für Kultur- und Theatergruppen, z.T. mit Schwerpunkt auf Kinder- und Jugendarbeit.