Ende 1993 übernahm der neugegründete Verein „Atelierhaus Aachen e.V.“ die Atelier- und Ausstellungsräume im ehemaligen Klostergebäudes „Zum Guten Hirten“ vom Förderkreis der Barockfabrik (Atelierhaus Kloster „Zum Guten Hirten“/ Künstlerhaus Süsterfeld). Nach einer Sanierung bot der Verein ab 1995 rund 48 KünstlerInnen die Möglichkeit hier Ateliers anzumieten. Im ersten Obergeschoss des Haupthauses organisierte der Verein regelmäßig wechselnde Ausstellungen sowohl mit KünstlerInnen des Atelierhaus e.V., als auch mit Kunstschaffenden aus dem Rhein-Maas-Gebiet. Im November 2016 zieht der Verein mit einem Großteil der Ateliers in das neue Stadtteil- und Kulturzentrum „Depot“ im ehemalige Straßenbahndepot Aachen-Nord um.
Auf Initiative des Künstler- und Bürgerhauses Barockfabrik sowie dank finanzieller Unterstützung seines Förderkreises wurde das ehemalige Kloster Zum guten Hirten im Süsterfeld 1988 saniert und mit Atelier- und Ausstellungsräumen versehen. Auf rund 600 Quadratmetern entstanden hier auf drei Etagen Ausstellungsflächen sowie in den Nebengebäuden und dem Heizungshaus des ehemaligen Klosters fünf Ateliers für lokale und regionale KünstlerInnen. Im Jahr 1989 bezog der Rheinische Kunstverein das ehemalige Kloster Zum guten Hirten. Der Rheinische Kunstverein erhoffte sich durch den Austausch mit den ansässigen KünstlerInnen Anregungen und Gespräche. Seit 1995 befindet sich hier das Atelierhaus Aachen e.V.
In einer ehemaligen Zigarrenfabrik eröffnete im Jahr 1984 der Kulturbetrieb. Benno Werth, Künstler und Professor an der FH Aachen, gründete den Betrieb zusammen mit seiner Frau und Freunden. In den renovierten Räumen kam die Bildhauerwerkstatt von Professor Werth, die Malschule von Frau Werth-Lenz, die Galerie Monochrom, die von Horst Hambücker geführt wurde, und die Teeuven-Videowerkstatt unter. Diese bot Möglichkeiten zur professionellen Videoarbeit und vermietete die notwendigen technischen Geräte. Darüber hinaus kam etwas später die Silbenschmiede des Aachener Schauspielers Erich Josef Langwiesner und des Internisten und Psychotherapeuten Dr. Rainer Schmidt hinzu. Dort wurden Lesungsreihen organisiert und literarische Aktivitäten angeregt. Der Kulturbetrieb wurde auf privater Initiative aufgebaut und trug sich selbst.
Nach einer Idee des Künstlers Peter Mainka regte die Initiative Barockfabrik, ein Zusammenschluss aus acht Künstlergruppen, ab 1977 an, das Gebäude einer ehemaligen Textilfabrik zu einem Atelierhaus, Galerie und Kulturzentrum umzubauen. Die Gründergruppen waren die Interessengemeinschaft Bildender Künstler (IBK), die Kinderbühne Aachen, Lina, die 1. Aachener Musikkooperative, die Künstlergruppe Blaustich, die Videowerkstatt Aachen, die Aachener Tanzwerkstatt und die Gruppe Sozialpädagogen. Anfang 1978 schlossen sich noch die Gruppen Film der Jugend Aachen und das Pantomimentheater Cobold & Co. an. Das Konzept beinhaltete wechselnde Ausstellungen und interdisziplinäre Projekte, die in den mietfreien Räumlichkeiten stattfanden. 1982 konnte die Barockfabrik als freies Künstlerhaus eröffnen. Die obersten zwei Etagen beherbegten das Aachener Stadtarchiv. Im Erdgeschoss befand sich ein Veranstaltungsraum mit Foyer, ein Bühnenraum für die Puppenbühne und eine Gaststätte. Im ersten Obergeschoss fanden ein Übungsraum, eine Werkstatt der Puppenbühne sowie ein Arbeitsraum für den Film der Jugend und die Kinderbühne ihren Platz. Im zweiten Obergeschoss befanden sich die Werkstatt für bildende Künste, eine Dunkelkammer, eine Werkstatt mit Video-Schneidetisch und ein Tanzraum. Das Künstler- und Bürgerhaus fand Anklang bei den BürgerInnen, jedoch wurde es aufgrund zu geringer finanzieller Unterstützung der Stadt Aachen immer schwieriger, ein ansprechendes Programm anzubieten. Zum Jahreswechsel 1993/94 endete der Pachtvertrag der Initaiative Barockfabrik e.V. Das Haus steht seither unter Verwaltung der Stadt Aachen und beherbergt weiterhin Platz für Kultur- und Theatergruppen, z.T. mit Schwerpunkt auf Kinder- und Jugendarbeit.
Die Freie Sommer-Akademie Aachen (FSA) wurde als alternativer Ausstellungsort und als Atelierhaus von sechs bekannten Aachener Künstlern im Jahr 1979 gegründet. Gründungsort war die entweihte Kirche St. Katharina (heute Aula Carolina), Gründungsrektor wurde der Aachener Künstler Karl von Monschau. Diese wurde unter Ausschluss der Behördenwege mehrere Monate als Großatelier illegal verwendet. Zur offiziellen Eröffnung im Jahr 1979 fand die Freie Sommer-Akademie ihren Standpunkt in der Achterstraße 4. Eine Aktion der Freien Sommer-Akademie Aachen war es, ein Kunstautomat als ironische Antwort auf den automatisch funktionierenden Kunstmarkt auf dem Gelände der Documenta in Kassel im Jahr 1982 zu installiert. Die Freie Sommer-Akademie hatte dazu aufgerufen, den Automaten mit kleinen Kunstwerken im Format einer Zigarettenschachtel zu füllen. Besucher der Documenta konnten für drei Mark Kunst aus dem Automaten ziehen.