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Foyer des Reiff-Museums

1965 - 1968

Foyer Reiff Museum

Reiff-Museum Aachen, August 2016

Am 15.07.1965 fand ein Vortrag des Künstlers Ferdinand Kriwet im Foyer des Reiff-Museums statt.

Am 09.11.1967 hielt der Künstler Wolf Vostell den Vortrag Ereignis Architektur, Vorschlag für den Umbau des Aachener Kaiserdoms im Foyer des Reiff-Museums.

Am 06.02.1968 war der Wiener Aktionskünstler Günter Brus auf Einladung der Fachschaft Architektur der Technischen Hochschule in Aachen. Seine Aktion Die Architektur des hellen Wahnsinns fand im Foyer des Reiff-Museums vor zahlreichen Zuschauern statt. Günter Brus  schlürfte ein rohes Ei aus, riss sich eine Tierlunge aus der Hose, um eine Geburt zu simulieren, anschließend urinierte und kotete er öffentlich. Diese provokante Aktion erregte großes Ärgernis in der Öffentlichkeit und veranlasste den damaligen TH-Rektor Herwart Opitz, eine Strafanzeige sowie Ermittlungen wegen des Tatverdachts der Beleidigung und Körperverletzung gegen Günter Brus zu stellen.

Im Jahr 1968 organisierte die Studentengalerie Neue Pforte, entstanden auf Initiative von Studenten der Technischen Hochschule, der Pädagogischen Hochschule und der Werkkunstschule in Aachen, Veranstaltungen im Foyer des Reiff-Museums. Zuerst fand die Galerie ihren Standort in der Pontstraße, danach kurzzeitig im Foyer des Reiff-Museums der Technischen Hochschule und anschließend in der Gaststätte „Unter dem Apfelbaum“ in der Krämerstraße 1. Als ein Treffpunkt für künstlerisch Interessierte gedacht, schloss die Galerie in der Pontstraße ein Studentencafé, in dem Dichterlesungen abgehalten wurden, und eine Werkstatt mit ein, in denen Studierenden selbst die Möglichkeit geboten wurde, zu experimentieren. Geplant war dieses Informationszentrum als ein gewichtiges Pendant zu der avantgardistischen Galerie Aachen, die im Jahr 1967 schließen musste, und der Kleinen Galerie darstellen sollte. Vorgestellt wurden junge Künstlerinnen und Künstler um zu dokumentieren, mit welchen künstlerischen Problemen sich die heranwachsende Generation auseinandersetzte und welchen Einflüssen und Traditionen sie unterworfen waren. Das Programm der Studentengalerie Neue Pforte sah vor, alle Ausdrucksmöglichkeiten der modernen Kunst auszustellen. Neben Ausstellungen fanden Diskussionen, Musikabende und zwangslose Gespräche über die Phänomene der modernen Kunst statt. Die Galerie sollte keinen musealen Charakter haben, sondern lebendiger Treffpunkt der studentischen Jugend und der Kunstinteressierten in Aachen sein. Eröffnet wurde die Studentengalerie im Jahr 1967 mit einer Ausstellung von Franz Joseph Merx.

Am 26.07.1968 fand eine Aktion des Künstlers Walter Verwoert im Foyer des Reiff-Museums, organisiert durch die Studentengalerie Neue Pforte, statt. Den Besucherinnen und Besuchern wurde aufgetragen, vier Blätter mit verschiedenen, vorgeschriebenen geometrischen Figuren zu versehen und sie schließlich durch eine spontan gefundene Zahl zu zeichnen. Später wurden die so entstandenen Arbeiten auf eine Leinwand projiziert. Anschließend schritt der Künstler selbst zur Aktion. Die Besucherinnen und Besucher wurden gleichzeitig gebeten, Verwoerts Handlungen und seine menschenförmige Plastik mit Taschenlampen auszuleuchten. Diese Aktion wurde akustisch durch „L – i“-Schreie untermalt, die über einen Tonverstärker abgespielt wurden. Andere Beteiligte wurden in Zellophan-Folie verpackt, mit schwarzen Bändern verschnürt und durch rote Bänder miteinander verbunden.

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Performance des Künstlers Walter Verwoert im Foyer des Reiff-Museums am 26.07.1968, Foto: Walter Verwoert